Combine

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Chanda
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Combine

Beitrag von Chanda » So 27. Dez 2015, 16:16

Seschat hat geschrieben: Um ein Combine zu werten hat mal ein kluger Astrologe gesagt, dass es 26 – 30 Aspekte bedarf - um die Beziehung zufrieden zu leben – je mehr desto besser.
Liebe Seschat, :)

danke, dass du hier mal ein wenig in die Deutung des Combines hineingehst! Ich habe bisher sehr wenig Erfahrung mit Combinen.

Ich möchte dazu fragen, welche Aspekte und Orben du benutzt. Denn über 25 Aspekte zu fordern, um befriedigend miteinander leben zu können, setzt vermutlich voraus, dass hier auch Nebenaspekte (sowie große Orben?) berücksichtigt werden. Oder beziehst du hier auch Aspekte zu den beiden Radices mit ein?

Liebe Grüße
Chanda

Seschat
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Re: Ich bitte um Ihren Rat

Beitrag von Seschat » So 27. Dez 2015, 22:28

Liebe Chanda

Hauptaspekt: 4° Orbis - hingegen bin ich bei Nebenaspekten noch zurückhaltender (nur ein bis drei Grad).
In der Psychologischen Astrologie werden eher größere Orben verwendet, wohingegen etwa in der Stundenastrologie mit engeren gearbeitet wird.

Der Spielraum ist in Partnerhoroskop Combinare deswegen eng gehalten, damit man die Übersicht behalten kann und weil sie tatsächlich nicht mehr wirkungsrelevant sind. In Combine also enger Orbis mit 4 °, bei Sonne und Mond kann man Ausnahmen machen oder auch zu den Achsen etwas Spielraum geben. (Weil ja selten die Geburtszeiten so EXAKT sind).

Dann gehe ich nach einer gewissen Reihenfolge vor:
Sonne / Mond - Aspekte - Mars / Venus – alle Planeten werden „untersucht“ die Partnerschaft relevant sind. Wenn die Combine schon sehr dürftig angelegt sind und sehr wenige Aspekte vorhanden sind, wird es schwierig. (Das ist eher selten der Fall). Meist finden sich solche Paare erst gar nicht oder bleiben nicht lange zusammen. Das Schöne an Combine ist, man kann sie wie Radics in Progression und Transite setzen.

Da ich schon recht viel Combine bearbeite habe und die Menschen dazu betreue, bekomme ich auch brauchbare Rückmeldung – und kann die Aussagekraft prima überprüfen. Ganz häufig wird ein Combin vom möglichen zukünftigen Geschäftspartner bestellt. Die Interpretation in der Planeten- Hierarchie verändert sich hierbei jedoch. Saturn rückt an 1. Stelle – dann die Achsen etc.

Man kann es noch sehr verfeinern, indem man das Hora ´auseinander´ nimmt und es zwischen AC & DC aufteilt. Da habe ich mir die Technik von Mona Riegger abgeschaut. Seit 1972 gibt es Combine (siehe unten zur Historie) und löst die (für mich) unbrauchbaren Composite ab.

Die ältere Person sucht man am AC und die jüngere Person am DC. Meine jahrelange Beobachtung ist die, dass die dominante Person in der Beziehung durch den AC vertreten wird – egal ob Mann oder Frau jünger oder älter. Man kann nach einer gewissen Zeit gut erkennen, wie die Dynamik der Beziehung abläuft. Prognostisch (Einschätzung) sage ich erst dann, wenn das Combin von beiden verstanden wird. das ist natürlich der Idealfall - nicht immer kommen beide. :confused:

Partnerschaft Signifikatoren:
Sonne (Mann Rolle)
Mond (Frau –Rolle)
Merkur (die Art zu kommunizierten)
Mond (Gefühlslage)
Saturn (besagt: Verantwortungen für den anderen übernehmen)

Je mehr Aspekte desto besser. Die Beziehung kommt zum Erliegen, wenn wenig Substanz vorhanden ist, sie erschlafft. Themen haben sich schnell erledigt. Bei unter 20 Aspekten ist es besonders kritisch (reine Beobachtung) man läuft irgendwann auseinander.
Nebenaspekte suche ich nur, wenn etwas stagniert und man sich in dieser Beziehung die Reibungspunkte ansehen will, was sind die Reizthemen ect. Wenn ich das vorliegende Horoskop mit 4 ° Orben bearbeite, ist es noch dürftiger. Hier habe ich schon Spielraum zugegeben. Manchmal ist es wichtig, einen Bezugsort zu wählen. Bei Combin kann ein fiktiver Ort mitten in den Ozean fallen, wenn beide vom Ende der Welt zusammen treffen, wähle ich den Ort, wo das Paar lebt.

Bei Partnern, die zum einen in Europa und zum anderen in den USA geboren sind, könnte sich der errechnete Combin-Ort aber durchaus auch im pazifischen Ozean befinden. Man kann ein Combin also auf verschiedene Weisen deuten:

Gesamteindruck
Welche Rolle der ältere Partner in der Beziehung innehat
Analog zur Rolle des jüngeren Partner
Da man bei einem Combin, alle gängigen Prognosemethoden (Transite, Progressionen, Solare, etc.) anwenden kann, ermöglicht es interessante Einblicke in die zeitliche Dynamik einer Partnerschaft.
Gemeinsame Themen - Familie, Gruppe, Freunde
Die Verbindung der Partner untereinander.


Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten.

Liebe Grüße
Seschat

Zur Historie:

Als „Erfinder“ werden sowohl der Wiener Astrologe Philip Schiffmann als auch der Engländer Ronald Davison genannt. In englischsprachigen Ländern ist die Technik des Combins lediglich unter dem Namen „Davison Chart“ bekannt. Davison selbst nennt die Methode in seinem 1983 erschienen Buch Synastry „Relationship Horoscope“.

Leider hat es mit der Grafik nicht geklappt - ich versuche es Morgen nochmals -vermutlich ist die Datei zu groß.

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Re: Combine

Beitrag von GreenTara » Mo 28. Dez 2015, 10:23

Hallo zusammen :)

ich habe diese Beiträge von dalijas Thread abgetrennt, da sie sich mehr auf die Technik der Combine beziehen. So können Erfahrungen, Für und Wider etc. unabhängig von dalijas Anliegen ausgetauscht werden. :yes:

Schöne Grüße
Rita
»Ist es nicht zynisch, wenn sich führende Politiker ›Sorgen machen‹ wegen der ›steigenden Zahlen‹? Wie wäre es, wenn sie sich zur Abwechslung mal um Menschen sorgen würden?«

M. Burchardt

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Re: Combine

Beitrag von Chanda » Mo 28. Dez 2015, 10:37

Liebe Seschat, :)

danke für die vielen aufschlussreichen Informationen!

Bei dem mir gerade vorliegenden Combin zähle ich sehr wenige Aspekte. Daher muss ich nochmal nachfragen. Laut deiner hier veröffentlichten Grafik nimmst du Lilith und Chiron mit hinein, somit werden offenbar Aspekte zu diesen mitgezählt. Zählst du auch ein Quincunx, wenn es gradgenau ist und der Mond daran beteiligt ist (Mond-Saturn)?

Habe ich eine Sonne-Jupiter-Konjunktion, dann zähle ich diesen Aspekt einmal. Oder zählst du einmal Sonne-Jupiter und zusätzlich noch einmal Jupiter-Sonne?

Hoffentlich nerve ich dich damit nicht.

Liebe Grüße
Chanda

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Re: Combine

Beitrag von Chanda » Mo 28. Dez 2015, 10:40

Hallo zusammen,

nachdem Rita hier einen Combin-thread gemacht hat (Danke! :) ), füge ich doch noch das Combin hier als Grafik ein, über das ich brüte und wo ich so wenige Aspekte sehe. Habe jetzt doch mal Chiron und Lilith zugefügt. Vor allem, weil der aspektarme Mond ein Sextil zu Chiron wirft.

Liebe Grüße
Chanda
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Re: Combine

Beitrag von Astro29 » Mo 28. Dez 2015, 12:31

Hallo zusammen :)

Meiner Ansicht nach ist es neben ethischen Bedenken gar nicht möglich, aus dem Combine oder Synastrie die Güte der Passung zwischen zwei Menschen festzustellen. Zuerst müsste man klar definieren, was man unter einer guten Passung verstehen will. Klar, jeder will gerne verstanden und geliebt werden und etwas zurückbekommen. Doch abgesehen von diesen Allgemeinbegriffen müsste man tiefer gehen und sich ansehen, was sich hinter der Beziehung für ein Muster verbirgt, welche "Komplexe" bedient werden sollen.

Um eine Beziehung als "gut" oder "schlecht" zu bewerten bedarf es eines Werterasters, nach dem man beurteilen kann, was entsprechend als "gut" oder "schlecht" gewertet werden kann. Um an dieser Stelle eine Aussage von Seschats zu zitieren, die mich nachdenklich stimmt:
Ich hätte dir gerne mehr Hoffnung gemacht aber ich bin sicher, dein Bauch- Gefühl hat längst begriffen, wie es um deine Beziehung bestellt ist
Ohne dabei die astrologischen Deutungen zu burteilen ist es grundsätzlich gefährlich, wie schnell es passieren kann, in einer astrologischen Deutung festzulegen, wer wie agiert und welche Rolle ihm/ihr in der ganzen Dynamik zufällt und ob die Beziehung gut oder schlecht verlaufen wird, finde ich für meinen Teil.

Meiner Ansicht nach sagt das Combine über die konkrete Beziehung gar nichts aus und wie sie im Alltag gelebt wird, sondern über das inhaltiche Muster, das beide verbindet. Um das klarer zu machen, folgender Weg:
Dalija-Partn--Comb.png
Dalija-Partn--Comb.png (122.07 KiB) 8611 mal betrachtet
In dem Thread nebenan ging es um Dalijas Beziehung.

Zuerst würde ich mir ihr Partnerbild ansehen. Neptun ist Herrscher von 7 in 4, das Thema Partnerschaft ist mit dem Umstand verbunden, dass der andere erstmal einen großen Einfluss auf das eigene Selbstempfinden hat. Zwar hat diese jeder Partner irgendwi bei jedem, doch in diesem Fall wird die eigene Selbstwahrnehmung stark damit verknüpft, wie die Begegnung mit dem anderen abläuft. MIt dem Neptun geschieht dies ohne Grenzen. In dem einen Fall kann dies grenzenlose Empathie bedeuten, im anderen Fall verschwimmen des eigenen Selbst in den Aktionen des Gegenübers - man hält das, was das Gegenüber tut, für das, was man selbst empfindet.

Der Jupiter ist Herrscher von 7 in 1, ganz knapp einfach die Distanzlosigkeit. Jupiter in 1 heißt eigentlich, ich habe entweder viel Platz, mich durchzusetzen, oder ich gebe viel Platz her, damit sich andere durchsetzen können. Im Quadrat zum Neptun in 4 kann es bedeuten, dass ich entweder mein Selbstempfinden und meine Durchsetzungskraft aus der Hand gebe und anderen sehr viel zugestehe, oder dass ich eigene Bedürfnislagen lebe, indem ich sie bewusst gesteuert in die Hände anderer gebe. Dies lässt sich dadurch sagen, dass Jupiter als Herrscher von 7 in 1 eine Venus/Mars-Konstellation bildet, bei der entweder der eine Pol zu aktiv oder der andere zu passiv ist.

Dazu kommt noch der Merkur in 1 aus 1, Mars/Mars als Konstellation. Nach Roscher heißt dies, entweder ich lebe meine eigenen Bedürfnisse komplett nach meinen Vorstellungen aus, oder ich suche mir jemanden, der es stellvertretend für mich tut. In Kombination mit dem Jupiter/Neptun-Quadrat aus 7 in 1/4 liegt die Vermutung nahe, dass wohl eher der Partner als agierende Figur aktiv werden soll, eigene Bedürfnisse umzusetzen. Eigene Bedürfnisse sind stark vorhanden (Merkur in 1 aus 1), allerdings erhält der Partner so viel Raum in der eigenen Person (Jupiter in 1 aus 7, Neptun in 4 aus 7), dass sie gelähmt werden bzw. serh stark mit den Regungen und Reaktionen des Partners konfrontiert werden. Eine strikte Abgrenzung fällt schwer (Neptun), die es zur Willensbahnung aber braucht. Daher bleibt in einem solchen Fall nurmehr die Möglichkeit, dass der Partner die Strukturen herstellt, um den eigenen Willen durchzusetzen - wobei fraglich bleibt, ob es wirklich noch der eigene Wille ist.

Das wäre ein mögliches Szenario - sagt aber gar nichts über die Beziehungsfähigkeit der Person aus, die, wie GreenTara schon sagte, nicht unbedingt klassifizierbar ist ;)

Dann der Partner - der muss auf dieses Muster ja passen, sonst hätten sich beide nicht gefunden und Dalija würde sich nicht ärgern:
Dalija-Comb.png
Dalija-Comb.png (119.17 KiB) 8611 mal betrachtet
Hier können wir sehen, dass der Mars als Herrscher von 7 in 3 steht. Hier hole ich mir den Kontakt zu anderen Menschen (7) um Diskurse zu führen oder mich selbst darzustellen (3). Das kann jemand sein, der seinen Standpunkt und seine Meinung demonstrieren möchte und dazu aktiv die Konfrontation mit jemand anderen sucht, um dies zu leben. So jemand sucht sich gezielt jemanden heraus um ihm anschließend zu zeigen, wer er ist, sich darzustellen und zu präsentieren.

Doch der Mars hat den Neptun drauf und hier kommt der Punkt, an dem die Passung zwischen Dalija und ihrem Partner einsetzt. Mars/Neptun ist die Betäubung der Durchsetzung, die Verschleierung der Durchsetzung. Das kann bedeuten, dass ich entweder ganz unauffällig und schleichend dem anderen die Argumentationsbasis entziehe und mich in meiner durchsetzungsbetonten Selbstdarstellung immer breiter mache, oder aber ich such mir jemanden, der einen geschwächten Durchsetzungstrieb hat (Mars kommt ja aus 7, die Projektion) und kann dort mich dann entsprechend darstellen.

Die eigentliche Durchsetzungskraft zeigt das 1. Haus. Interessanterweise ist hier die Venus in 1 aus 1, wieder Mars/Mars wie schon bei Dalija. Hier gilt das gleiche, was ich bei Dalija gesagt habe - entweder ich setze mich durch oder ich suche mir jemanden, der es für mich tut. Da hier der Mars mit Neptun im Verbund ist und über das 7. Haus herrscht liegt es nahe, dass eine Partnerin gesucht wird, deren Durchsetzungskraft per Argumentation (Haus 3) betäubt wird. In die gleiche Richtung drängt sich die Sonne in Haus 1 in Verbund mit Saturn/Pluto, welche aus 2 und 4 kommen - die eigenen Interessen und Sicherheitsbedürfnisse stehen hier im Vordergrund. Somit bleibt für die Durchsetzung des Partners von Haus aus nicht viel Platz, was durch Mars/Neptun ja hinreichend abgedeckt ist - der Partner wird gelähmt oder ist gelähmt.

Die Synastrie erspare ich mir hier aus Zeitgründen, offenbart aber auch nicht sehr viel Neues.

Nun das Combine:
Dalija-Partner-Comb.png
Dalija-Partner-Comb.png (110.16 KiB) 8611 mal betrachtet
Der AC liegt im Fische, womit das Thema der Verschleierung und Betäubung wieder aufscheint. Widder ist eingeschlossen, daher ergibt sich Mars/Neptun am AC - das Thema wiederholt sich im Horoskop beider, bei Dalija durch Neptun aus 7 im Quadrat zum AC bei ihrem Partner über Mars/Neptun aus 7. Somit besteht hier eine inhaltliche Kongruenz.

Das Stellium im 7. Haus zeigt lediglich, dass sich beide eher nach außen orientieren, beide zusammen gehen auf die Umwelt zu (Jupiter in 7 aus 1, Sonne in 7 aus 6, Merkur in 7 aus 7, Venus in 8 aus 7, Pluto in 7 aus 8, Saturn in 7 aus 11). Doch all dies sind keine Themen, die aus den Radices gestützt werden, dort domineren ganz andere Themen. Ein Grund, weshalb ich das Combine als nicht sehr geeignet halte, eine Beziehungsdynamik zu untersuchen. Denn in keinem der Radices gibt diese Themen. Der einzige sinnvolle Anknüpfungspunkt wäre Herrscher von 7 in 7, Venus/Venus, entweder ich begegne dem jeweils anderen offen oder ich suche mir jemanden, über den ich das erledigen kann. Das ist in diesem Fall besonders pikant, da in beiden Radices Herrscher von 1 in 1 steht, was als Gegenstück fungieren kann.

Im weiteren Schritt würde ich das Combine über die Radices legen:
Dalija-Partner.png
Dalija-Partner.png (112.78 KiB) 8611 mal betrachtet
Man sieht sehr deutlich, dass der Combine-Mond auf dem Merkur von Dalija steht. Das Thema, das ich vorher angesprochen habe, der Merkur in 1 aus 1 (Mars/Mars, Selbstdurchsetzung ohne Kompromisse oder Leben durch den Partner) wird hier aktiviert. Sie wird sich in der Beziehung ihrer eigenen Bedürfnisse klarer und versucht nun, diese klar zu formulieren und zu artikulieren. Der Mond im Combine ist Herrscher von 5 in 6, die Beziehung könnte ihr dabei helfen, ihre Wünsche und Bedürfnisse klar und für alle verständllich (Mond in Haus 6) zu entäußern und zu verbalisieren. Das zeigt sich an folgendem Zitat:
Ich würde liebend gern diesen Umzug ohne mein Partner machen, doch es ist schwieriger als ich dachte.
Ich war psyhisch, physisch und finanziell sogar besser dran ohne den Partner :-)
Besonders das letzte Zitat belegt den Merkur in 1 aus 1.

Und hier das Quadrat von Merkur zur Jupiter/Neptun:
Anderen zu helfen fühlt mich aus. Probleme die gerade meinen Mitmenschen, Freunde, können auch fremde sein, betreffen, werden gleich meine.Doch wenn es darum geht mir zu helfen obwohl ich eigentlich die Lösung parat habe, schaffe ich es nicht. An dieser Stelle wünsche ich mir dann jemanden der ähnlich handelt.
Der Combine-Mond aktiviert also dieses ganze Muster durch die Beziehung.

Dann noch das Radix ihre Partners mit dem Combine im Außenkreis:
Dalija.png
Dalija.png (119.38 KiB) 8611 mal betrachtet
Auch für ihn gibt es wichtige Themen in dieser Beziehung. Nimmt man an, dass Dalija evtl. doch vor 05:48 auf die Welt gekommen ist, so würde die AC/DC-Achse aus dem Combine, die ohnehin Mars/Neptun durch den Fische/Widder-AC enthält, im genauen Quadrat zu Mars/Neptun in Haus 3 stehen. Das wäre die bereits erwähnte Blendung des Partners in der Durchsetzung.

Das Venus/Mars-Quadrat im Combine steht zu Dalijas Radix völlig unverbunden, auch inhaltlich. Venus ist Herrscher von 2 in 8, Venus/Pluto, die Substanzopferung.

Doch die Combine-Venus steht in genauer Konjunktion zu Jupiter in Haus 2 ihres Partners, somit greift dieser das Venus/Mars-Quadrat aus dem Combine durch seine Person auf. Zitat von Dalija:
Er macht sich kein Kopf, ihm geht es gut in allen Lebenslagen, bzw er lebt und arbeitet für noch mehr Materielles und noch mehr Geld, Emanzipation findet er gut wenn es um die Rechnungen geht
Jupiter in Haus 2 steht für die Mehrung des Geldes. Die Venus in 8 aus 2 (Venus/Pluto, Persephone/Hades) aus dem Combine ist dann die Schatzhüterin, so wie Hades, der Persephone, die Tochter der fruchtbaren Demeter, entführt hat. Das Quadrat zu Mars könnte einen evtl. Streitpunkt anzeigen, Geld als Mittel zur Macht oder Selbstbehauptung. Das wäre aber noch zu klären.

_______________________


Es gäbe noch einiges mehr zu besprechen und zu erklären, doch ich denke, ich habe meine Arbeitsweise mit dem Combine oder mit der Partnerschaftsastrologie hinreichend gut dargestellt. Im nächsten Schritt müsste man die Viertelcombines untersuchen, aber das wäre der doppelte Aufwand.

In manchem gebe ich dir, GreenTara, Recht wenn du sagst, dass dir das Combine nicht recht schmeckt. Mir tut es das oft auch nicht, doch man muss es konsequent mit dem Radix deuten, auch wenn der Mehrwert wiederum nicht sonderlich groß sein muss. Im vorliegenden Fall wäre man auch komplett ohne Combine auf die viel wesentlicheren Themen der Beziehung gestoßen.

Viel wichtiger scheint mir festzuhalten, dass aus all diesen Intepretationen nicht hervorgehen kann, wie gut, wie schlecht oder wie dauerhaft die Beziehung sein wird. Das liegt allein bei diesen beiden und wenn sich BEIDE ernsthaft Mühe geben, würde ich hier sehr sehr viel Wachstumgspotential wahrnehmen. Doch oft sind wir durch gewisse Notwendigkeiten dazu angehalten, manches doch zu beenden, weil wir keine Ressourcen mehr haben. Auch wenn die Beziehung scheitern sollte, ich sehe hier für beide Raum zur Selbstentwicklung.

Aber rein astrologisch hier eine Bewertung abzugeben, wie die Chancen der Beziehung stehen, halt ich persönlich nicht für konstruktiv und ist auch nicht Aufgabe der Astrologie. Sie kann uns nicht die Entscheidung abnehmen, wer gut für uns ist und wer nicht, da dich das Bewertungsraster, nach dem wir urteilen, laufend entsprechend unserer Entwicklung verändert. Macht der Partner mit, bleibt er uns erhalten, tut er es nicht, scheidet er eben davon.

LG Astro24

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Re: Combine

Beitrag von GreenTara » Di 29. Dez 2015, 10:58

Hallo zusammen, hallo Astro :)

vielen, vielen Dank für deine Arbeit und deine Erklärungen und Deutungen. :spitze: Es ist ja kein Geheimnis, dass ich nicht der große Fan von Synastrien, Combinen und Ähnlichem bin. :cool: Nachdem ich ausgiebig mit ihnen herumexperimentiert habe, bin ich für mich zu dem Schluss gekommen bin, dass es viel Arbeit für relativ wenig Informationsgewinn ist.
Meiner Ansicht nach sagt das Combine über die konkrete Beziehung gar nichts aus und wie sie im Alltag gelebt wird, sondern über das inhaltiche Muster, das beide verbindet.
Jahrelang habe ich gedacht, ich bin zu dusselig zum Deuten von Combinen und habe mich immer gefragt, was genau sie denn aussagen können. Du hast es gut auf den Punkt gebracht. :)
Viel wichtiger scheint mir festzuhalten, dass aus all diesen Intepretationen nicht hervorgehen kann, wie gut, wie schlecht oder wie dauerhaft die Beziehung sein wird.
Aufgrund der Aussage "Je mehr Aspekte, desto besser" habe ich einige Combine ausgegraben. Und was soll ich sagen: Die Beziehung mit den wenigsten Aspekten im Combine ist meine glücklichste und längste. Ich komme mit Ach und Krach auf 13 Aspektverbindungen. Und auch abseits der Anzahl der Aspekte wäre ich nicht in Lage, etwas über die Güte oder Dauer einer Beziehung zu sagen.

Das andere Problem ist die Wertung, welche du ebenfalls angesprochen hast. Wenn ich schon die "Güte" einer Beziehung beurteilen will, dann muss ich wissen, was die Partner unter einer guten Beziehung verstehen. Manche lieben es, sich zu streiten, für andere wäre das ein Graus. Für die Streitbaren wäre eine Beziehung, in der man sich meist einig ist, vermutlich nicht zum Aushalten, während friedfertige Naturen schon bei der ersten Auseinandersetzung am liebsten die Koffer packen und auf Nimmerwiedersehen gehen würden.

Vielleicht liegt die Beliebtheit des Combines ein wenig in der Möglichkeit begründet, Prognosetechniken wie bei einem Radix anwenden zu können, was dazu verführt, Aussagen über den möglichen Verlauf einer Beziehung zu machen. Außerdem ist genau das ja auch die drängende Frage der meisten Ratsuchenden.

Schöne Grüße
Rita
»Ist es nicht zynisch, wenn sich führende Politiker ›Sorgen machen‹ wegen der ›steigenden Zahlen‹? Wie wäre es, wenn sie sich zur Abwechslung mal um Menschen sorgen würden?«

M. Burchardt

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Re: Combine

Beitrag von Seschat » Di 29. Dez 2015, 12:15

Hi Astro,

Es gibt im Leben immer unterschiedliche Standpunkte, ob die Richtig oder Falsch sind ist in der Astrologie nie belegbar. Es geht um
" Wahrnehmungen“ und solche die gleichzeitig stattfinden.

Einmal der astrologische Kontext und dann die Beratungssituation. Einmal mehr erlebe ich, wie unterschiedlich Astrologen Techniken wählen, aber ihre Vorgehensweise als die alleinige „Heilsbringende“ darstellen ist für mich befremdlich. Diese Art von Konkurrenz oder Austausch mag ich nicht. Wenn man Combine nicht mag, werde ich keine Energie in Überzeugungsarbeit stecken. Interessant ist doch, dass es in der Astrologie keine richtige oder keine falsche Anwendung gibt. Niemand von uns kann beweisen, dass seine Technik besser oder schlechter ist – nur die Erfahrung macht den Meister.

Ich kann nur sagen, dass Combine sich in meinem Astrologen Alltag sehr bewährt haben - natürlich, in Kombination mit den Radics das ist doch selbstverständlich.

Mein Zitat:
Ich hätte dir gerne mehr Hoffnung gemacht aber ich bin sicher, dein Bauch- Gefühl hat längst begriffen, wie es um deine Beziehung bestellt ist. Ende


So habe ich mit meinem – von dir zitierten Satz - nur auf D. Aussage reagiert. D. hat längst eine Entscheidung getroffen!
Und aus dem Kontext herausgeholt, verliert der Satz seine - von mir zugedachte - Bedeutung.

Dein Zitat: Ohne dabei die astrologischen Deutungen zu beurteilen ist es grundsätzlich gefährlich, wie schnell es passieren kann, in einer astrologischen Deutung festzulegen, wer wie agiert und welche Rolle ihm/ihr in der ganzen Dynamik zufällt und ob die Beziehung gut oder schlecht verlaufen wird, finde ich für meinen Teil. Ende

Gefährlich ist meinen Art zu deuten auf keinen Fall, ich bediene mich wie alle Astrologen der Symbolsprache und zeichne „Metapher Bilder“ die man gut verstehen kann. Die auch provokant sind (Provokative Therapie Frank Farrelly) um den Klienten Nachdenken & Widerspruch zu ermöglichen. Ich suche im Austausch mit Kollegen „Ausgewogenheit“ keine „Dualität“ und schon gar keine Bewertung meiner Interpretation.

Zitat: In manchem gebe ich dir, Green Tara, Recht wenn du sagst, dass dir die Combine nicht recht schmeckt. Mir tut es das oft auch nicht, doch man muss es konsequent mit der Radix deuten, auch wenn der Mehrwert wiederum nicht sonderlich groß sein muss. Im vorliegenden Fall wäre man auch komplett ohne Combine auf die viel wesentlicheren Themen der Beziehung gestoßen. Ende


Nun hat Rita extra den Combine Thread abgetrennt, dass hier nicht weiter D. Situation diskutiert wird. D. hat ja immer noch keine Rückmeldung gegeben – und muss erschlagen sein, von so viel Deutung und du stellst eine Deutungsaussage gegenüber und behauptest, effektiver zum Ziel zu kommen!

Zitat Astro: Auch für ihn gibt es wichtige Themen in dieser Beziehung. Nimmt man an, dass D. evtl. doch vor 05:48 auf die Welt gekommen ist, so würde die AC/DC-Achse aus dem Combine, die ohnehin Mars/Neptun durch den Fische/Widder-AC enthält, im genauen Quadrat zu Mars/Neptun in Haus 3 stehen. Das wäre die bereits erwähnte Blendung des Partners in der Durchsetzung. Ende

Hier stimme ich dir voll zu und das habe ich auch berücksichtigt. Bei meiner Deutung habe ich mich voll und ganz auf D. Aussage konzentriert, wie D. ihre Beziehung empfindet. Ich glaube, ich kann ganz gut z u h ö r e n und habe ihr nichts Fremdes übergestülpt. Ich warte mal geduldig ab, wie ihre Rückmeldung ausfällt, bevor ich in eine „Experten Auseinandersetzung“ einsteige, das liegt mir überhaupt nicht. Die Gründe habe ich oben genannt.

@ Rita, wenn du mit Combine nichts anfangen kannst, ist das ganz o.k. für mich, ich gehöre nicht zu denen, die andere überzeugen müssen. Da halte ich es mit dem Grundsatz: "Es beweisen wollen, heißt immer noch zweifeln".

Warum ich sie mag habe ich bereits erklärt. Ein letzter Gedanke zu diesem Thema: Ich finde es sehr schade, dass hier in diesem Forum andere Sichtweisen übergebügelt werden – so meine wiederholte Wahrnehmung. Mich macht das nachdenklich, ob ich hier richtig bin.


@ Liebe Chanda.

Auf deine Frage konnte ich jetzt gar nicht eingehen, schade, denn die habe ich auf der Sachebene wahrgenommen; wie ich sie beantworten kann, muss ich mal überlegen, wenn du noch Wert darauf legst.


Seschat

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Re: Combine

Beitrag von Astro29 » Di 29. Dez 2015, 13:00

Hallo Seschat :)
Diese Art von Konkurrenz oder Austausch mag ich nicht. Wenn man Combine nicht mag, werde ich keine Energie in Überzeugungsarbeit stecken
Brauchst du auch gar nicht, Energieverschwendung :)
Interessant ist doch, dass es in der Astrologie keine richtige oder keine falsche Anwendung gibt. Niemand von uns kann beweisen, dass seine Technik besser oder schlechter ist – nur die Erfahrung macht den Meister.
Ich stimme dir zu, dass Astrologie eine Deutungs- und Interpretationskunst ist, die im Auge des Betrachters und der Weltanschauung liegt. Keine Zweifel.

Andererseits halte ich den Standpunkt "Die Erfahrung hat gezeigt, dass..." für problematisch. Wenn wir von systematischer Erfahrung reden, bräuchten wir zuerst eine Theorie oder eine Hypothese. Wir müssten klare Grenzen und Aussagemöglichkeiten einer Technik a priori definieren, welchen Aussagegehalt wir uns erwarten und es mit schlussfolgernden Überlegungen untermauern. Anschließend müsste man empirisch/systematisch Daten sammeln, sich für eine Erhebungsmethode entscheiden und die Daten im Spiegel der Theorie auch auswerten.

Dies schließt aber NICHT aus, dass andere Zugänge automatisch falsch wären, sofern sie aus einem anderen Blickwinkel erfolgen. Doch will man den Aussagehalt einer Horoskoptechnik wirklich prüfen, müsste man eigentlich a priori eine Vorstellung haben, welchen Wirklichkeitsbereich man erfassen will, wie er definiert sein soll und wie die Aussagen empirisch sich sichtbar machen. Bleibt man innerhalb eines gewissen Annahmekomplexes, gibt es dann sehr wohl falsche oder wahre Aussagen.

Alles andere, die Erfahrung aus der Praxis, ist deswegen nicht wertlos. Sie führt ja meist zur hypothesen- und regelgeleiteten Wahrnehmung. Doch die Erfahrung aus der Praxis allein ist zu wenig, um methodisch stichhaltige Belege für eine Ansicht liefern zu können.

Doch das hat kein Astrologe bis jetzt gemacht, einfach aus dem Grund, dass oft die notwendigen methodischen Kenntnisse und Kapazitäten fehlen, da vor allem einer alleine so eine Aufgabe gar nicht stemmen kann.

Solange muss ich den Kritikern der Astrologie vollkommen recht geben, die sagen, dort ist alles richtig und jeder kocht seine Suppe. Ist ja auch so. Astrologie ist so beliebig wie die Socken, die wir tragen. Jeder, der eine gewisse astrologische Ansicht hat, sie begründen kann und damit Horoskope deutet, hat somit Recht. Und die Praxisbeobachtung führt meistens dazu, dass eigene Annahmen belegt werden, es gibt eine Reihe von Störvariablen und Einflussgrößen.

Doch wie schaffen es wir Astrologen, einerseits zu behaupten, in der Astrologie ist alles richtig (vor allem wenn die Praxis zeigt) und dabei gleichzeitig mit einem Regelwerk zu arbeiten, das ja letzten Endes auf gewisse Grundannahmen beruhen muss? Gleichzeitig verneinen wir aber ein Regelwerk, in dem es richtig und falsch gibt?

Bezogen auf die Technik mit den mehr als 20 Aspekten im Combine frage ich mich folgendes:

- Wie wird der Begriff "gute Beziehung" empirisch definiert?
- In welchem Zusammenhang stehen Aspekte mit diesem Begriff? Was ist die theoretische Überlegung?
- Wie wird sich das in der Lebenswelt der Paarbeziehung äußern? Wie würden sie es selbst beschreiben?
- Wie lässt sich der Begriff "gute Beziehung" quantifizieren, sodass er in der Anzahl der Aspekte gemessen werden kann?
- Versteht man Beziehung als Interaktion und das Combine als eine Schnittmenge beider, so kann das Combine eigentlich keine Interaktion aufzeigen. Eine Interaktion setzt voraus, dass sich zwei Gegenüberstehen und miteinander in Beziehung treten. Das Combine ist dann das Produkt der Interaktion, nicht die Interaktion selbst. Somit können "gute Beziehung" und "Interaktion" schon mal nicht im Zusammenhang miteinander stehen und auch nicht anhand der Aspekte im Combine abgelesen werden, denke ich.
Warum ich sie mag habe ich bereits erklärt. Ein letzter Gedanke zu diesem Thema: Ich finde es sehr schade, dass hier in diesem Forum andere Sichtweisen übergebügelt werden – so meine wiederholte Wahrnehmung. Mich macht das nachdenklich, ob ich hier richtig bin.
Ich finde doch, man kann sich einen Schlagabtausch liefern. Du musst dir die Sichtweisen ja nicht überbügeln lassen, es hindert dich niemand, so zu deuten wie du magst. Nur stellen wir einfach kritische Fragen und eigene Erfahrungen gegenüber. Du kannst ja gerne zurückbügeln ;)

Das Problem unter Astrologen ist einfach, dass wir keinen wissenschaftstheoretischen Zugang zu unserem eigenen Feld haben. Jeder kocht seine ganze eigene Suppe und damit wird die Verständigung unmöglich, was (ohne jemanden damit zu nahe treten zu wollen) einfach an mangelndem Fachwissen oder -interesse liegt. Zwar sage ich nicht, dass alle Probleme gelöst wären, hätten mehr Astrologen eine Ahnung von Wissenschaftstheorie und sozialwissenschaftlicher Methodik in der Datenegewinnung (auch in diesen Bereichen sind die Kluften groß), doch wäre es schon mal ein großer Fortschritt.

Bis dahin könnten wir alle hier genauso gut darüber diskutieren, ob man Kuchen am besten mit Weizen- oder Dinkelmehl bäckt und was wohl richtiger ist ;)

Also nichts für ungut :blumen:

LG Astro24

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Re: Combine

Beitrag von GreenTara » Di 29. Dez 2015, 14:08

Hallo zusammen, hallo Seschat :)
@ Rita, wenn du mit Combine nichts anfangen kannst, ist das ganz o.k. für mich, ich gehöre nicht zu denen, die andere überzeugen müssen. Da halte ich es mit dem Grundsatz: "Es beweisen wollen, heißt immer noch zweifeln".
Wie auch Astro schon schrieb, wäre Überzeugungsarbeit verschwendeter Energieeinsatz. :) Darum geht es wohl auch eher nicht, sondern es geht um unterschiedliche Positionen, die alle aus Erfahrung resultieren. Und wie Astro darlegte, ist es mit Erfahrung allein eben nicht getan. Dazu möchte ich ein wenig abschweifen, denn das Phänomen der Erfahrung und des Erfahrungswissens gibt es ja nicht nur in der Astrologie. Da ich in der Krankenpflege zu Hause bin, möchte ich ein Beispiel aus diesem Bereich anbringen.

Bei bewegungseingeschränkten, bettlägerigen Patienten kommt es nicht selten zu Druckgeschwüren (Dekubiti). Diese entstehen, wie der Name schon sagt, durch Druck auf bestimmte Hautpartien, etwa am Steiß, wenn ein Kranker nur auf dem Rücken liegt und sich selbst nicht bewegen, also nicht einmal minimale Lageveränderungen selbst vornehmen kann. Bis vor wenigen Jahren gab es viele, viele Methoden der Verhütung und Behandlung dieser Druckgeschwüre. Was es da alles gab: Wasserkissen, synthetische Felle, Spezialmatratzen, Einreibungen und vieles mehr. Der Erfolg war mäßig, aber jeder schwor auf seine Methode der Vorbeugung und Behandlung. Wie viele scheußliche, eiternde und stinkende, riesige Löcher am Steiß ich im Laufe meiner Berufstätigkeit gesehen habe, weiß ich nicht mehr, es waren jedenfalls viele, und diese Geschwüre entstanden immer wieder und die Heilungsaussichten waren begrenzt.

Auf die einfache Idee, den Namen dieser Geschwüre ernst zu nehmen und ihr pflegerisches Handeln entsprechend auszurichten, kamen die wenigsten "Erfahrenen". Wenn ein Patient sich nicht bewegen kann, dann muss man ihn bewegen und den Druck von den gefährdeten Hautarealen nehmen. Bis das Umlagern der Patienten "in Mode" kam, brauchte es einige Jahre. Und auch da schoss man "aus Erfahrung" weit über das Ziel hinaus: Es gab Umlagerungspläne, die akribisch geführt werden mussten und vorgeschriebene Zeitintervalle für die Umlagerungen. Das war schon mal besser als die "alten" Erfahrungsmethoden, aber teilweise ungeheuer aufwendig und kräfteraubend - für Patienten und Pflegekräfte, weil nun zweistündlich das Bett auseinander genommen wurde. Mit dem Nachtschlaf harmonierte diese Verfahrensweise auch nicht sonderlich gut, im Zweistundentakt geweckt, gedreht und gewendet zu werden ist nicht nach jedermanns Gusto.

Und dann geschah etwas, was für alte Krankenschwestern teilweise an Blasphemie grenzte: Es etablierte sich eine Pflegewissenschaft, die Hypothesen aufstellte und sie prüfte. Das Ergebnis der Forschung war für alle Beteiligten ein Segen und seither weiß man, dass Mikrobewegungen ausreichen, um das zu Recht gefürchtete Druckgeschwür zu verhindern oder zumindest in seinen Ausmaßen zu begrenzen. Nicht nur die Haut eine Bettlägerigen wurde entlastet, sondern auch der Rücken der Pflegenden, der Material- und Zeiteinsatz wurde minimiert und dabei war das Ergebnis auch noch besser.

Dennoch war es mühsame Kleinarbeit, die alten, aus Erfahrung gewonnenen Handlungsroutinen und Überzeugungen durch neue Erkenntnisse zu ersetzen. Wenn ich Kollegen zeigte, wie sie mit wenig Aufwand viel erreichen, wurde ich angesehen, als sei ich nicht ganz knusper. An der Stelle kam dann wieder die Erfahrung ins Spiel: Nach einiger Zeit stellten nämlich fast alle Kollegen fest, dass die neue Vorgehensweise eine gute für alle Beteiligten ist.

Langer Rede kurzer Sinn: Erfahrung ist wichtig, aber sie ist nicht alles. Und ich finde es schade, wenn sie als Totschlagargument benutzt wird, um Nachfragen aus dem Weg zu gehen. Wenn ich eine Methode einsetze - in der Pflege und in der Astrologie - dann ist es gut, vorab zu überlegen, was ich mit diesem Werkzeug erreichen will und sollte prüfen, ob es für den Zweck geeignet ist. Das ist das, was auch Astro ausführte:
Astro24 hat geschrieben:Doch will man den Aussagehalt einer Horoskoptechnik wirklich prüfen, müsste man eigentlich a priori eine Vorstellung haben, welchen Wirklichkeitsbereich man erfassen will, wie er definiert sein soll und wie die Aussagen empirisch sich sichtbar machen. Bleibt man innerhalb eines gewissen Annahmekomplexes, gibt es dann sehr wohl falsche oder wahre Aussagen.
Das ist eigentlich gar nicht so schwer und die Überlegung vorab erspart unter Umständen viel Arbeit - was nicht heißt, dass man nicht doch etwas ausprobiert oder versucht. Mir jedenfalls hat diese Diskussion schon einiges gebracht, gerade die Gegenüberstellung der Deutungsansätze. :yes: Zweifel ist per se nicht schlecht, er kann bedeuten, sich selbst immer wieder einmal in Frage zu stellen und früher oder später einmal Verschmähtes neu zu betrachten und zu prüfen.

Schöne Grüße
Rita
»Ist es nicht zynisch, wenn sich führende Politiker ›Sorgen machen‹ wegen der ›steigenden Zahlen‹? Wie wäre es, wenn sie sich zur Abwechslung mal um Menschen sorgen würden?«

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Chanda
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Re: Combine

Beitrag von Chanda » Di 29. Dez 2015, 15:22

Seschat hat geschrieben: @ Liebe Chanda.
Auf deine Frage konnte ich jetzt gar nicht eingehen, schade, denn die habe ich auf der Sachebene wahrgenommen; wie ich sie beantworten kann, muss ich mal überlegen, wenn du noch Wert darauf legst. Seschat
Liebe Seschat, :)

wenn du die Zeit findest, würde ich mich sehr freuen, noch Antwort von dir zu bekommen!
Ich kopiere meine Beiträge hier noch einmal rein, damit du nicht so weit scrollen musst, um zu antworten.

Liebe Grüße
Chanda
Chanda hat geschrieben:Liebe Seschat, :)

danke für die vielen aufschlussreichen Informationen!

Bei dem mir gerade vorliegenden Combin zähle ich sehr wenige Aspekte. Daher muss ich nochmal nachfragen. Laut deiner hier veröffentlichten Grafik nimmst du Lilith und Chiron mit hinein, somit werden offenbar Aspekte zu diesen mitgezählt. Zählst du auch ein Quincunx, wenn es gradgenau ist und der Mond daran beteiligt ist (Mond-Saturn)?

Habe ich eine Sonne-Jupiter-Konjunktion, dann zähle ich diesen Aspekt einmal. Oder zählst du einmal Sonne-Jupiter und zusätzlich noch einmal Jupiter-Sonne?

Hoffentlich nerve ich dich damit nicht.

Liebe Grüße
Chanda

Chanda hat geschrieben:Hallo zusammen,

nachdem Rita hier einen Combin-thread gemacht hat (Danke! :) ), füge ich doch noch das Combin hier als Grafik ein, über das ich brüte und wo ich so wenige Aspekte sehe. Habe jetzt doch mal Chiron und Lilith zugefügt. Vor allem, weil der aspektarme Mond ein Sextil zu Chiron wirft.

Liebe Grüße
Chanda
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Re: Combine

Beitrag von Chanda » Do 26. Mai 2016, 15:23

Seschat hat geschrieben:Danke Chanda

Schön, dass du es so ergänzt hast, und hast es mir aus der Seele gesprochen.

Dominat (stärker) sehr ich erst mal nicht negativ - es sei denn, diese Person will ihr Ego Kräfte auf Kosten des anderen ausleben, soll es ja auch geben.

Zum Beispiel wird es den Fixen -Zeichen (dem Löwe AC - auch in Combine) gerne unterstellt. Ich sehe das anders. Ich sehe hierin ein Suchen nach `der Perle in sich selbst`.

Wer die Analogie der Astrologie aus ihren festgefahren Deutungen herausholen will, dem empfehle ich ein schönes Buch, welches so gar nichts mit Astrologie zu tun hat, sondern reine Psychologie für den Alltag.

https://www.amazon.de/Kaufmann-Papagei- ... entries*=0

Die vielen Gleichnisse sind Geschichten, die auf Planeten Prinzipien übertragbar sind, sind sher schön.

Vor viele Jahren hatte ich einen älteren Herrn in der Beratung der nach den Ausführungen sinngemäß sagte:
„...dann bin ich wohl der Gärtner in der Beziehung?“.

Dieses Bild gefiel mich so gut, dass ich es von der Stunde an übernahm, um die Sprache in Beratung zu verbessern. Sonst hat man seinen Jargon drauf.
Chanda hat geschrieben: …den Dominanten als jemanden anzusehen, der im Unrecht ist. Dabei kommt es ja nur darauf an, seine Dominanz mit Weisheit und Verantwortungsgefühl auszuleben.

...........Ich denke, es gibt auch Partnerschaften, wo die Positionen von Gärtner und Blume immer wieder wechseln. Hierbei könnte auch die klassische Temperamentsberechnung helfen: Wer mehr Feuer bzw. mehr Trockenheit im Radix hat, dürfte dominanter sein als jemand, ……
Genau so, Ich bin auch sicher, dass sich das abwechseln kann. Ein Horoskop ist ja nur scheinbar statisch, es ist sehr lebendig.

Wenn man sich Horoskope (Combine) zwischen Eltern und Kinder ansieht, ist das Thema Dominanz ja glücklicherweise häufig gepaart mit Weisheit und Verantwortungsgefühl, deine Worte.

In der Regel ist für mich „Dominanz“ auch ein Synonym für „Einsatzbereitschaft“.

In diesem Sinne - danke für deine Ergänzung.

Liebe Sonntägliche Grüße
Seschat
Liebe Seschat,

ich antworte mal hier, damit wir mit dem Combin-Thema nicht Rita's Composite-Faden übernehmen.

Interessant finde ich auch das Combin meiner Eltern. Mein Vater war 1 1/2 Jahre jünger als meine Mutter. Somit hat er den Deszendenten. Dennoch sehe ich ihn als den "Gärtner" in dieser Beziehung, er war viel stärker und dominanter als meine Mutter. Schön erkennen kann man das am Herrscher von 7 / Merkur, der zum Pluto in 7 eine Opposition wirft.
Zwar steht der Herrscher von 1 / Jupiter, der für meine Mutter (die Ältere) steht, in einer weiten Konjunktion zu Saturn, was sicher auch auf dominante Züge und Herrschwillen schließen lässt (sie hat sich sehr harte Machtkämpfe mit ihm geliefert), aber Jupiter rückläufig und im Exil war letztlich schwächer.

Vielleicht kann man auch generell sagen, dass der Partner, in dessen Haus Pluto steht, besondere Ambitionen hat, die Führung zu übernehmen.

Viele Grüße
Chanda
PS: Danke für den Buchtipp! Ich habe mir das Buch gleich bestellt! :)
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Chiara
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Re: Combine

Beitrag von Chiara » Do 26. Mai 2016, 20:24

Hallo Chanda :)
wollte mich am Thema beteiligen.
Was ich vermute ist das an den Machtkämpfen die sich beide geliefert haben auch der Mond im Skorpion nicht ganz unschuldig ist.
Der Aszendent Schütze zeigt oft in der Beziehung ein streben nach Gerechtigkeit und Freiheit.

LG Chiara

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Re: Combine

Beitrag von yinwaspice » Fr 27. Mai 2016, 10:31

Hallo zusammen, hallo Chiara, :)
Der Aszendent Schütze zeigt oft in der Beziehung ein streben nach Gerechtigkeit und Freiheit.
Idealtypisch mag das sein, dennoch kann der Schütze-AC einem auch ganz gewaltig auf den Nerv gehen, da er nunmal ganz vehement SEINE Vorstellung von Gerechtigkeit und Freiheit durchdrücken will.
Auch können Schütze-AC´s sehr fordernd sein, je nachdem wieviel Anerkennung oder Bestätigung sie als Kinder bekommen haben. Das macht der Steinbock an der Spitze 2. Wenn das 2. Haus satt ist, ist alles gut, wenn nicht, kann die Forderung nach Bestätigung und Aufmerksamkeit sehr groß sein, da ein großes Gefühl da ist, zu kurz gekommen zu sein. Auch wenn das möglicherweise nicht stimmt! Denn mit Schütze am AC sind nunmal die Erwartungen häufig größer, als wenn jemand beispielsweise den Steinbock am AC hat.
Auch hier gilt, nicht immer und natürlich auch in Abhängigkeit mit anderen Horoskopfaktoren.

Zu den Combinen:
Ich habe etwas Schwierigkeiten mit der Methode, den AC oder DC einer bestimmten Person zuzuordnen. Ich sehe daher im Combin ein neues drittes "Wesen", das sich aus den beiden beteiligten Personen ergibt. Also das Thema der Beziehung (AC), wie das Grundgefühl der Beziehung ist (IC) wie sich die Umwelt dem Paar gegenüber gestaltet (DC) und welches Ziel die Beziehung hat (MC), was die beiden Menschen zusammen lernen können.
Problematisch finde ich auch, wenn Combins zusammengeschmissen werden, wo die Uhrzeit unklar ist. So bei meinen Eltern. Es wäre schwierig, hier ein Combin zu berechnen, da ich nur volle Stundenangaben habe.

LG
Yin
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Chanda
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Re: Combine

Beitrag von Chanda » Fr 27. Mai 2016, 12:19

Hallo Chiara,

ich glaube, man kann beim Combin nicht genauso deuten, wie man bei einem Radix deuten würde.

Hallo Yin,

ich hatte bis jetzt nie viel mit Schütze-AC's zu tun. Aber die eine Freundin mit Schütze-AC, die ich mal hatte, war in der Tat genau, wie du es beschrieben hast. Sie war sehr fordernd und wollte mir ihre schräge Ansicht von Gerechtigkeit aufzwingen. Vor allem wollte sie immer viel mehr bekommen als geben.

Viele Grüße
Chanda

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