Ein unwirksames Mantra oder eine beleidigte Venus?

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GreenTara
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Ein unwirksames Mantra oder eine beleidigte Venus?

Beitrag von GreenTara » Fr 14. Apr 2017, 20:08

Hallo zusammen :)

zur allgemeinen Erheiterung/Erbauung/Diskussion hier ein Fundstück aus der Datenbank meines durch ein Update geschredderten Blogs:
Nun ja, den Lauf der Natur kann ich nicht aufhalten, das ist mir schon klar. Dass biologische Vorgänge keinen Krankheitswert haben, auch. Dass Veränderungen nicht nur negativ sind, ist mir auch nichts Neues - mit Spitze 7 im Wassermann und UR am AC mag ich Neues eh.

Allerdings nicht grundsätzlich.

Und so finde ich es nach wie vor schwierig, Hitzewallungen gut zu finden. Es ist einfach nicht toll, urplötzlich zu schwitzen, mit feuchter Haut dazustehen und dabei noch einigermaßen klare Gedanken zu fassen und/oder den Herzallerliebsten oder die Kollegin nicht anzuschnauzen. Verschwitzt morgens aus dem Bett zu steigen, ist auch kein besonders erfrischend-erfreulicher Tagesbeginn.

Mit meinen bisherigen „Strategien“ laufe ich vor eine Wand. Obwohl ich das Mantra „Wechseljahre sind keine Krankheit“ jeden Tag mindestens 30 mal lese (weil kein Artikel und keine Broschüre zum Thema kommen ohne diese Anfangsbemerkung aus und schließlich will ich mich informieren) – will sich keine wirkliche Akzeptanz der Schweißperlen einstellen. Dumm gelaufen, gell?

Vielleicht wissen Frauenärztinnen Rat, Frauen, die sich sowohl auskennen als auch selbst gerade im Wechsel sind. Also, Tante Google gefragt und fündig geworden. Tja, und da war sie wieder, die „Wechseljahrsbeschwerden sind normal“- Aussage. Befragt, wie sie Frauen im Wechsel beraten würden, kam als wichtiger Punkt: Chancen und Normalität* betonen.

Ähm…

Der halbwegs astrologisch vorgebildete Leser ahnt, was eine dauernde Wiederholung des Wortes „normal“ bei einer uranisch angehauchten Frau auslöst.

Genau: Widerstand.

Vor allem kann ich es nicht leiden, wie eine Schwachsinnige angesprochen zu werden. Ich bin klimakterisch, nicht verblödet oder uninformiert und auch nicht krisenunerfahren.

Wie es aussieht, bin ich antizyklisch unterwegs oder beratungsresistent. Trostresistent sowieso, dank des Krebsmondes. Denn es tröstet mich so gar nicht, dass Hitzewallungen mein sehr niedrig einzuschätzendes Brustkrebsrisiko noch senken sollen. (Und wieso sollte mich etwas trösten, wovon ich nicht wissen kann, ob es eintreten oder nicht eintreten wird?) Mein Leben habe ich schon lange vor den Hitzewellen auf den Kopf gestellt, insbesondere gelernt, mit mir selbst gut umzugehen. Am leeren Nest leide ich auch nicht, im Gegenteil. Und die Sprache meines Körpers ist mir auch nicht fremd. Allgemeinplätze scheinen mir also nicht zu helfen…

Aber vielleicht ist ja auch nur meine Venus beleidigt. Ich wollte mit ihr innere Zwiesprache halten, doch sie ist nicht auffindbar. Oder hat sie sich leise verabschiedet und ich streiche sie besser aus meinem Horoskop? Denn eine wechseljährige Venus habe ich bisher nicht gefunden. Was natürlich auch daran liegen könnte, dass die astrologische Symbolik so etwas nicht im Repertoire hat, kamen Frauen doch in den vergangenen Jahrtausenden bisher nur selten in die Verlegenheit, die Wechseljahre durchleben zu müssen. Sie wurden einfach nicht alt genug.

*Normal heißt in diesem Fall für mindestens 60 Prozent aller Frauen in den Wechseljahren:
  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche bis zu 30 mal täglich, auch im Schlaf, daraus resultierend
  • Schlafstörungen bis hin zum gravierenden Schlafmangel, oft begleitet von
  • depressiven Verstimmungen, Reizbarkeit, geringer psychischer und physischer Belastbarkeit
In Anbetracht der Tatsache, dass sich Frauen in dieser Zeit stark verunsichert fühlen und deshalb oft nach jedem Strohhalm greifen, um Boden unter die Füße zu bekommen, halte ich es für sehr wichtig, dieses Thema in der astrologischen Theorie und Praxis aufzugreifen.
Soweit mein Statement von 2011. Hitzeschübe habe ich übrigens immer noch und ich kann sie immer noch nicht leiden. :roll: Und wenn ich mal genauer herumfrage und mich nicht mehr der Standardantwort "alles nicht so schlimm" zufrieden gebe, kommt heraus, dass es gar nicht so vielen Frauen zwischen 50 und 60 (und darüber hinaus) gar nicht so gold geht.

Tja, und wo sieht man das nun via astrologischer Methoden? Selbst bin ich da bisher nicht auf einen grünen Zweig gekommen.

Schönes Osterwochenende :)
Rita
»Ist es nicht zynisch, wenn sich führende Politiker ›Sorgen machen‹ wegen der ›steigenden Zahlen‹? Wie wäre es, wenn sie sich zur Abwechslung mal um Menschen sorgen würden?«

M. Burchardt

Sunshine2290
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Ein unwirksames Mantra oder eine beleidigte Venus?

Beitrag von Sunshine2290 » Sa 15. Apr 2017, 10:30

„Wechseljahre sind keine Krankheit“ jeden Tag mindestens 30 mal lese (weil kein Artikel und keine Broschüre zum Thema kommen ohne diese Anfangsbemerkung aus

Wenn ich das über all lesen würde, würde in mir der Rebell aktiv werden, weil das ja schon etwas diskriminierend ist :D :D :D

Ich wünsche dir und deiner Familie eine schöne Osterzeit :blumen:

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