Selbstmordgefahr?

Diskussion persönlicher Horoskope

Moderator: Seschat

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Sosch
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Selbstmordgefahr?

Beitrag von Sosch » So 19. Mai 2019, 01:37

Liebe Rita,
Du schreibst:
Meiner Erfahrung nach wird bei geäußerten Absichten die Gefahr überschätzt.

In diesem Fall ist es etwas komplizierter und die Suizid Absichten werden nicht laut geäußert. Sie werden nicht als Druckmittel benutzt. Alles geschieht im Stillen, das ist es ja. Aber diese Gedanken sind schon einer längeren Zeit da.

Du schreibst auch:
Selbstmord ist ein Thema, das niemanden unberührt lässt. Es berührt uns zutiefst und es erwischt uns an einer Stelle, die uns unsere Hilf- und Machtlosigkeit gegenüber bestimmten Aspekten des Lebens vor Augen führt.

Ich habe das schon einmal erlebt. Auch damals hat die Person die Suizid Absicht nicht laut geäußert. Die Anzeichen gab es schon, aber man hat das nicht richtig verstanden. Da hst man schon Schuldgefühle.
Insofern werden solche Absichten oder Äußerungen nicht überschätzt, meiner Meinung nach.

Menschen die Suizid begehen, wollen leben! Es ist nicht so, dass sie nicht leben wollen. Aber sie empfinden ihre Situation so unerträglich, dass sie keinen Ausweg mehr sehen und deshalb den Tod wählen.
Suizid hat oft mit Depression zu tun, Depression hat oft mit dem mangelnden Selbstwert zu tun und dieser hat damit zu tun "wie sehen mich die anderen" "was denken die anderen über mich" (dieses Bild muss nicht realistsch sein, das ist klar)
Deshalb finde ich, dass die Menschen im Umfeld des Betroffenen schon etwas tun können und das heißt, zeigen, dass das Leben lebenswert ist und dass es immer einen Ausweg gibt. Dass das nur mit der professionellen Hilfe möglich ist, das ist klar.

In diesem Punkt gebe ich dir recht :
Ich kann dir versichern: Wenn sich jemand wirklich selbst töten will, dann wird ihn nichts und niemand davon abhalten können, außer mit Zwang und Gewalt.

Ich bin aber dennoch der Meinung, dass man preventiv etwas tun kann, bevor man Zwang und Gewalt anwenden muss.

Ich habe deshalb diese Frage im Forum hier gestellt, weil ich nach dem Positiven im Horoskop der betroffenen Person suche, damit ich weiß, wo ich ansetzten kann.

Iichi hat geschrieben, dass es auch positive Einflüsse gibt, die einem Suizid entgegen wirken.

Elisabeth hat hier schon alles ziemlich gut beschrieben.

Es tut mir leid, dass ich die Astrologen hier mit meiner Frage so unter Druck gesetzt habe. Ich habe es überhaupt nicht einschätzen können, was das für Euch bedeutet.
Und ich danke nochmsls für das Verständnis.

Liebe Grüße
Sofija

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federkiel
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Selbstmordgefahr?

Beitrag von federkiel » So 19. Mai 2019, 12:24

Hallo Sofija

ich bin mir überhaupt nicht unter Druck gesetzt vorgekommen, nur bin ich auf deine Frage zu "Selbstmord" nicht eingegangen, denn wie ein Mensch in Not agiert, läßt sich auch aus dem Horoskop nicht lesen.
Deshalb habe ich versucht zu erklären, in welcher Lage sich der junge Mann befindet. Denn im Verständnis dessen, ist eine Begleitung beim Gang durch das seelische Hochwasser möglich.

Und richtig. Der Suizidale will den Tod eigentlich nicht, er will nur den Zustand beenden, in dem er sich befindet.

Es gibt übrigens einen wunderbaren Saturn-Neptun Film
https://de.wikipedia.org/wiki/Wie_im_Himmel

der wurde oberflächlich als Liebesfilm verkauft, ist aber vielmehr. Nämlich die Infragestellung des Bisherigen.
Gibt es auf DVD zu kaufen.

Grüße
Elisabeth

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Selbstmordgefahr?

Beitrag von Seschat » So 19. Mai 2019, 15:11

Hallo Sofija :)

Ich bin jetzt nicht Rita, aber muss das Thema ebenfalls nochmals aufgreifen.
Sofija SCH hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 01:37
Es tut mir leid, dass ich die Astrologen hier mit meiner Frage so unter Druck gesetzt habe. Ich habe es überhaupt nicht einschätzen können, was das für Euch bedeutet.
Du hast dich ja hinreichen entschuldigt, dass du die Leser nicht unter Druck setzen willst und erklärst ja, warum du im Horoskop etwas rauslesen willst, damit du aktiv werden kannst.
Sofija SCH hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 01:37
Iichi hat geschrieben, dass es auch positive Einflüsse gibt, die einem Suizid entgegen wirken.
Sofija SCH hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 01:37
Elisabeth hat hier schon alles ziemlich gut beschrieben.
Dann setze das um, was die beiden dir geraten haben und fange nicht wieder eine Grundsatzdiskussion an, mein Eindruck ist, dass die bisherigen Antworten dir zu wenig sind.

Ich kann gut verstehen, dass du deinem Ohnmachtsgefühl entrinnen willst, wenn das dein vorherrschendes Gefühl ist.

Du bleibst meines Erachtens immer noch plakativ an der Oberfläche. Und das macht es so schwer, darüber konkret zu diskutieren. Aus deinen Worten höre ich heraus, dass du der Meinung bist, präventiv etwas tun zu können, bevor man Zwang und Gewalt anwenden kann. Dann überlege was du tun kannst und tue es. Schöpfe die Mittel aus, die dir zur Verfügung stehen, dazu brauchst du kein Horoskop.

Es kommt doch auch sehr darauf an, in welchem Verhältnis du zu der betreffenden Person stehst. Nehmen wir an, es ist ein enges Familienmitglied. Dann kannst du ein Gespräch mit der Person führen. Diese Person davon überzeugen, einen Facharzt aufzusuchen, wenn du eine Depression vermutest. Gemeinsam klären, was die Person ganz speziell von dir braucht. Und ihr im Alltag zur Seite stehen. Damit sie sich besser fühlt.

Sicher gibt es Dinge, um das Leben zu erleichtern, aber es gibt auch Dinge, die kein Außenstehender für jemand anderen tun kann. Du hast keinen Einfluss auf die innere Befindlichkeit, wir kennen auch nicht die Umstände, warum der junge Mann sich so schlecht fühlt, Liebeskummer, Arbeitsplatzverlust, soziale Isolation?

Bei einem Nachbarn oder Arbeitskollegen ist der Fall schon wieder anders. Auch hier Gespräche, aber die Möglichkeiten sind sehr eingeschränkt.
Erfahrungsgemäß sind fremde Ratgeber besser, oder außenstehende Personen, als enge Familienangehörige, weil dieser Personenkreis anonym ist und Distanz hat.

Noch eins solltest du bedenken, dass jeder das Recht hat, sich deiner Fürsorge zu entziehen, mag bitter sein, verstehst du was ich meine, was willst du dann tun?

Was ich dir damit aufzeigen will, dass Helfen auch Grenzen hat. Nicht mal dem Partner oder dem eigenen Kind kann man auf die Pelle rücken, etwas salopp ausgedrückt. Es gibt Grenzen und ich glaube, dass musst du akzeptieren.

Du schreibst, ´du hast das schon mal erlebt´, weiß heißt das genau, triggern dich hier Schuldgefühlen? Da du sehr vage bleibst kann man nichts dazu sagen. Ich denke mal, wenn Schuldgefühle dein Thema sind dann sollest du das Problem auch so anpacken. Du siehst, es bleibt plakativ wenn man nur drum rum redet. Ich will dich nicht zur Offenlegung überreden aber abstrakt bleibt ist keine Basis, das Thema zu vertiefen.

Im Grunde hast du hier im Forum den Schutz der Anonymität, und kannst sagen, was Sache ist oder es lassen. Andeutung klärt nichts.
Sofija SCH hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 01:37
Ich habe deshalb diese Frage im Forum hier gestellt, weil ich nach dem Positiven im Horoskop der betroffenen Person suche, damit ich weiß, wo ich ansetzten kann.
Wenn diese Person aus deinem engen Umfeld kommt, wirst du die Ressourcen der Person kennen und kannst sie fördern.

Wenn diese Person sich dir anvertraut, du z. B. die Mutter bist, kannst du begleiten und zu einer Therapie raten, oder in einer dramatischen Akutphase zum eigenen Schutz wegsperren lassen. Ein Horoskop ist auch nur eine Scheinsicherheit.

Das mag dir jetzt etwas zynisch vorkommen, wie ich antworte, aber eine Erfahrung von mir ist, dass es bei dieser Art von Hilfe Grenzen gibt.

Habe mehr Vertrauen in dem jungen Mann und sei ein Vorbild in Lebensfreude, rege Soforthilfe an (Arzt / Therapie / Selbsthilfegruppe ect.) und mehr kannst du nicht tun.

Viele Grüße
Seschat

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Selbstmordgefahr?

Beitrag von Sosch » Mo 20. Mai 2019, 09:07

Liebe Seschat,
Danke für deinen Beitrag.

Ich nehme mir deine Ratschläge zu Herzen, und werde daran arbeiten.
Ja, ich bin die Mutter und in solch einer Situation kommen schon gedanken, ob ich alles richtig gemacht habe. Das ist, glaube ich, verständlich, wenn man in diese Lage ist.

"ich habe das schon mal erlebt" heißt :
Ich war 22 als sich ein Freund das Leben genommen hat.
Er hat sich langsam zurückgezogen, wir haben ihn immer seltener gesehen.
Einmal kam er zu mir und er erzählte, dass etwas mit ihm nicht stimmt, dass er nicht weiß, warum das so ist, dass er nicht mehr weiter weiß.
Kurz danach kam er noch einmal zu mir, hat mir einfach so ein paar Bücher geschenkt. Und dann hat er sich das Leben genommen.
Ich habe mir damals Schuldgefühle gemacht, andere Freunde übrigens auch, weil wir den Ernst der Lage nicht erkannt haben.

Liebe Grüße
Sofija

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Beitrag von Seschat » Mo 20. Mai 2019, 15:04

Hallo Sofija :)
Sofija SCH hat geschrieben:
Mo 20. Mai 2019, 09:07

Ich war 22 als sich ein Freund das Leben genommen hat.
Er hat sich langsam zurückgezogen, wir haben ihn immer seltener gesehen.
Einmal kam er zu mir und er erzählte, dass etwas mit ihm nicht stimmt, dass er nicht weiß, warum das so ist, dass er nicht mehr weiter weiß.
Kurz danach kam er noch einmal zu mir, hat mir einfach so ein paar Bücher geschenkt. Und dann hat er sich das Leben genommen.
Ich habe mir damals Schuldgefühle gemacht, andere Freunde übrigens auch, weil wir den Ernst der Lage nicht erkannt haben.

Es hinterlässt Schmerz und ein Schuldgefühl, wenn man/frau sowas erlebt hat.

Die Frage die stets im Raum steht, ´hätte ich es verhindern können´?

Darauf wirst du keine Antwort finden, denn wenn dein Freund ein Mensch war, der es nicht angekündigt hat und still und leise ging hattest du auch keinen Grund, in dieser Hinsicht misstrauisch zu sein.

Diejenigen die sich suizidieren sind meist geschickt darin, es zu verbergen. Der Außenstehende kann es nur hinterher erkennen, dass Hab´ & Gut
verschenken wurde, die Person will sich auflösen und Abschied nehmen, von Dingen und Menschen.

Hier eine Seite für dich, wo du dir Tipps holen kannst:
https://www.prevention-suicide.lu/de/fu ... reagieren/

Mit deinem Sohn kann es ganz anders laufen, wenn du in Kontakt mit ihm bleibst und vor allem im Gespräch könnt ihr zusammen was bewirken.

Wenn er es noch nie verbalisiert hat (kann mich nicht erinnern, dass du es hier irgendwo geschrieben hast) dann frage ihn ganz direkt, ob es solche Gedanken hat.

LG
Seschat

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