Zitag frajoscha
Welche anderen Hilfsmittel außer Tierkreiszeichen, Häuser und Planeten würdest
Du sonst noch zu Deiner Astrologischen Beweisführung heranziehen?
Wie sieht Deiner Meinung nach eine aus Deiner Sicht respektable, glaubwürdige und
funktionierende Astrologie aus?
Was soll sie zuverlässig können sollen?
Für welche Bereiche des Weltgeschehens sollte sie zuständig sein?
Auf einer Punkteskala 1 bis 10, wo würdest Du derzeit die Glaubwürdigkeit und Zu-
verlässigkeit der Astrologie sehen?
Zunächst einmal ist das untersuchte Modell ausgerichtet auf einen statistischen Erfolg. Wichtig dabei: Ich habe nicht mit Kennzahlen rumgespielt, bis ich was fand, sondern habe Erfahrungen in der Spielbank per Programm umgesetzt und statistisch ausgewertet.
Was benutze ich? Das sind im ersten Schritt
Damit bestimme ich wichtige Planeten. Wieder bedeutet "wichtig", ich kann damit eine Signifikanz nachweisen. Wichtig heisst nicht: für astrologische Praxis.
Im zweiten Schritt verwende ich dann abgestuft Aspekte. Ich beginne mit Quadraten (wo ich natürlich Konjunktionen und Oppositionen zähle) und gehe bis zu einem Orbis von 3,2°.
Finde ich da nichts, gehe ich alle Vielfachen von 30° durch.
Wichtig: Bei allen Aspekten verwende ich auch Spiegelpunkte.
In den Auswertungen hat sich ergeben, dass Spiegelpunkte eine Tendenz haben, wichtiger zu sein als die Aspekte, die man durch Differenzen bildet. Insbesondere beziehe ich bei Planeten auch alle Aspekte ein, wo die Summe der Positionen nahezu durch 30° teilbar sind (also bis auf einen Orbis von 3.2°).
Ich benutze nicht: Tierkreiszeichen oder das Herrschersystem. Beides möchte ich noch untersuchen. Allerdings arbeite ich z.Z. an drei Artikeln, die in Englisch in einem möglichst renommierten Magazin erscheinen.
Ich untersuche lediglich den ersten Coup eines jeden Tages.
Zur frage einer glaubwürdigen Astrologie (die jetzt mit meinem Buch nicht erörtert wird) bin ich überwiegend auf Döbereiners Seite. Allerdings sehe ich in seinem großartigen Werk auch subjektive Komponenten. Z.B. den Einfluss einer technikfeindlichen Philosophie. Das halte ich nicht mehr für zeitgemäß. Allerdings ist sein Werk sehr reichhaltig, so dass ich kleinere Kritikpunkte nicht schwer gewichten würden. Ein anderer Kritikpunkt ist, dass Döbereiner Denken sehr von den Nachkriegsjahren geprägt ist. Und ich denke auch, es hat Züge in eine Religion, die an einigen Stellen dogmatisch daher kommt und bestimmte intellektuelle Spielarten tabuisiert. Das steckt mich als Katholik nicht (mehr) an, denn ich brauche keinen zweiten Glauben.
Insgesamt sehe ich bei Döbereiner ein solide geschnürtes Paket, was Astrologie sein kann. Dabei gefällt mir auch, dass er sagt: "Astrologie ist ein Instrumentarium..." Er verabsolutiert also nicht astrologisches Vorgehen und lädt auch nicht (ausschließlich), die betrachten Himmelkörper unnötig mystisch auf.
Deine Frage: "Was soll sie zuverlässig können sollen"?
Ich denke sie kann viel mehr, als es den meisten Leuten bewusst ist. Ein Problem ist eher, dass Astrologen genauso dogmatisch sind wie Naturwissenschaftler. Viele sehen die Astrologie völlig naiv als vollständig. So meinen manche, man könne aus dem Horoskop alles herauslesen. Das glaube ich nicht. Ich glaube nicht einmal, dass Astrologie Inhalte umreißt, sondern, dass Astrologie den
UNTERSCHIED VON INHALTEN schafft. Das bedeutet auch: "Es muss etwas da sein, über das entschieden werden kann". Prognosen sind dennoch möglich, aber werden von mir eher als qualifiziertes Raten gesehen, als Vorhersagen. Wenn aber klar ist, worum es geht und welche Möglichkeiten im Raum stehen, kann durchaus kompetent entschieden werden.
Deine Frage: Für welche Bereiche des Weltgeschehens sollte sie zuständig sein?
Sie kann in allen Bereichen helfen, wo Unklarheiten sind. Das Problem ist aber: Dass wie z.B. bei einem Politologen das Urteil über eine politische Entwicklung stark von den eigenen weltanschaulichen Wurzeln abhängt. Es gibt also keine absoluten Aussagen, wenn auch viele, sogar auch widersprüchlichen Aussagen, aus der selben richtigen abstrakten Deutung herausgeholt werden können.
Deine Frage: Auf einer Punkteskala 1 bis 10, wo würdest Du derzeit die Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit der Astrologie sehen?
Das kann man so nicht beantworten. Wenn Du die statistische Auswertungen in meinem Buch sehen, müssen wir denen eine 10 geben. Sobald wir aber weiter gefasste Fragestellungen haben, ist eine zuverlässige Bewertung nicht möglich, denn die Aussagen hängen stark von der Kompetenz des Astrologen ab, wie sorgfältig er seine eigenen Fähigkeiten beobachtet und wie offen er das kommuniziert, wo seine Grenzen sind. Das dürfte überhaupt nicht geschehen, denn der Astrologe will auch Geld verdienen und vermeidet, wie jeder, ein negatives Marketing durch sich selbst.
Ein Beispiel einer krassen Fehlprognose war Döbereiner mit den Pluto-Horoskopen. Er sagte für 2012 eine schlimme Katastrophe voraus. Die Tragik dabei:
Er hatte Recht. Aber selbst er ist einer mechanischen Sichtweise aufgesessen. 2012 formte Putin seine Ziele aus. In der Folge, als Pluto dem Wassermann nahe kam, kam ein größerer Angriffskrieg, der immer noch droht, möglicherweise sogar durch einen faulen Friedensschluss in der Ukraine zu einem Weltkrieg auszuwachsen. Schlimmer geht also so leicht nicht. Also es war eine Fehlprognose, die trotzdem richtig war.
An diesen Schwierigkeiten kannst Du erkennen, dass ein allgemeiner Nachweis nicht möglich ist, weil ein düsterer Inhalt (Döbereiner über 2012) nicht gleich zu einer funktionalen Folge wird. Das kannst du zwar versuchen, zu beurteilen. Aber Dein Urteil hängt an einem bestimmten System, das niemals vollständig sein kann. Das siehst Du schon daran, dass Döbereiner vier wichtige Systeme lehrte.
Deshalb perlt auch an mir die Kritik ab, ich mache Statistik und würde damit etwas (Jenseitiges) zerstören. Ohne sukzessive weitere Untersuchungen können wir nicht wesentlich vermeiden, uns immer und immer wieder zu verlaufen. Das macht die Astrologie natürlich leicht angreifbar.
Ich selbst habe neulich mit einer astrologischen Software (nicht mit meiner eigenen) den ersten Eintritt des Pluto in den Wassermann berechnet. Die beiden Positionen im Phänomenryhtmus (7-er und 10-er) nach Döbereiner standen beide beim Sturm der Bastille westlich, mithin am Haupteingang der Bastille. Bei den Kleinkoordinaten kommt aber auf 1° nur 50 m. Es ging also nur um wenige Meter. So eine atemberaubende Präzision. Tja, aber das fraglich Suchmodul ist fehlerhaft, vermutlich alte Ephemeriden. Das zeigt wie fragwürdig es ist, sich auf eigene Erfahrung allein zu stützen.
Gruß
Peter