Hallo Mäuschen
ein Horoskop gibt ja immer sehr viel her, so viel, dass man ein halbes bis ein ganzes Buch darüber schreiben könnte. Das würde den Rahmen hier sprengen, daher habe ich mich auf deine Eingangsfrage konzentriert – auf die Gefahr hin, andere Bereiche auszulassen. Du kannst aber jederzeit nachfragen, wenn du meinst, dass du mehr wissen möchtest oder dass etwas fehlt.
Momentan bin ich in einer schwierigen Phase, weil ich in einer neuen Arbeitsstelle Probleme damit habe, auf die Kollegen zuzugehen. Es kommt mir fast so vor, wie wenn ich eine soziale Phobie habe. Ich bin verkrampft und ober-schüchtern und denke, mich mag niemand. Anscheinend spüren die anderen meine Anspannung und meiden mich.
Wenn es um Kontakte und Begegnungen geht, dann schaue ich mir den III.Quadranten an, das ist das Viertel des Horoskops, das in etwa in der rechte obere Ecke ist sowie die Linie, die von Ost nach West läuft. An diesem Punkt wird das Denken beschrieben sowie all das, was mit Beziehungen, Begegnungen, Partnerschaft im weitesten Sinne zu tun hat. Hier fällt auf, dass in deinem Horoskop die so genannten Herrscher der Häuser 8 und 9 genau auf dieser Linie stehen, an dem Punkt, der DC genannt wird und an dem uns allen die Umwelt „entgegen“ kommt.
Mit dem DC im Schützen brauchst du eigentlich viele Kontakte mit offenen und toleranten Menschen. Nun stehen aber Saturn und Uranus genau auf diesem Punkt. Saturn ist oft Hemmung, Vorsicht und hält sich an die Regeln, manchmal formuliert er diese Regeln auch selbst. Saturn orientiert sich an "Gesetzen" und setzt Maßstäbe und allgemeinverbindliche Normen. Das heißt für dich, dass dem weiträumigen Austausch und der offenen Begegnung zu anderen Menschen eine Art Riegel vorgeschoben ist. Dieser Riegel kann bedeuten, dass du einfach sehr vorsichtig bist – und zwar weil zusätzlich der Uranus bei dem Saturn steht. Saturn/Uranus ist bildlich ausgedrückt der „Bruch“ - ich denke, dir ist sehr bewusst, dass Beziehungen grundsätzlich brüchig sind, von einem Moment zum anderen enden können – und daher bist du vorsichtig, zurückhaltend. Denn wenn du dich an jemanden bindest, dann möchstest du Dauerhaftigkeit (Saturn als Herrscher von Haus 8). Du hast vermutlich auch eine sehr genaue Vorstellung davon, wie Menschen miteinander umgehen sollten – was sie in der Realität leider oft nicht tun. Beides zusammen zeigt deine Vorsicht in Kontakten und eben auch gegenüber den besagten Kollegen. Ich denke, sie spüren deine Zurückhaltung – so hast du selbst das ja auch schon formuliert. Ich denke nicht, dass sie dich nicht mögen, es scheint eher so zu sein, dass sie nicht so genau wissen, wie sie mit dir umgehen sollen.
Das ist deshalb doof für dich, weil ein anderer Teil von dir eher experimentierfreudig ist, sich für Dinge interessiert, die ein wenig abseits des Mainstreams und vermutlich auch der Small-Talk-tauglichen Themengebiete liegen, die die Chance böten, mit den Kollegen in ein halbwges lockeres Gespräch zu kommen. Uranus braucht Luft, Raum und die Möglichkeit des Andersseins. Das ist in Arbeitssituationen nicht ganz einfach, gerade, wenn man noch nicht so lange dabei ist und sich auch nicht in jeder Hinsicht „outen“ möchte. Mit der starken Besetzung deines IV. Quadranten ist es dir auf eine Art schon wichtig, auch gesellschaftlich verwurzelt zu sein und deine Existenz sichern zu können (Mond als Herrscher von Haus 2 in Haus 11). Auch die Sonne als Herrscher von Haus 3 auf Hausspitze 2 spricht dafür, dass Sicherheit auf der materiellen Ebene ein wichtiges Thema für dich ist.
Zwei Seelen scheinen da in deiner Brust zu schlagen: Die eine möchte die Anerkennung in diesem Umfeld und die andere sagt „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“. So ein innerer Widerspruch ist gar nicht so einfach zu ertragen, aber ich bin mir sicher, dass du keine soziale Phobie hast. Dir ist einfach sehr bewusst, dass gerade Beziehungen zu Kollegen sich sehr schnell verändern können und da ist es doch auf eine Art sehr klug, nicht zuviel Herzblut zu „investieren“. Vielleicht kannst du eine Kollegin oder einen Kollegen fragen, wie du auf ihn/sie wirkst? Einfach damit du die Erfahrung machen kannst, dass andere Menschen etwas anderes über dich denken als du selbst. Oder aber sie bestätigen dich in deiner Wahrnehmung. Beides würde dir aber eine Art Gewissheit verschaffen und du kannst dann eher einschätzen, wie du wahrgenommen wirst.
Ein Tipp von einer alten Frau: Es ist nicht so wichtig, was andere über uns denken. Menschen denken den ganzen Tag und sie denken, was sie wollen und wieviel sie wollen. Sie werden aber an niemanden von uns 24 Stunden lang denken und es ist auch relativ wurscht, wie wir uns verhalten: Was jemand über dich oder mich denkt, können wir nur zu einem sehr kleinen Teil beeinflussen. Daher ist mein Tipp, dir anzusehen, wie du über dich denkst, denn auf dich, dein Verhalten und dein Denken sowie deine Urteile über dich selbst hast du Einfluss. Es ist auch kräftesparender, auf sich selbst zu schauen als es anderen und der Gesellschaft rechtmachen zu wollen.
Liebe Grüße
Rita