Temperamentberechnungen

Astrologie nach traditionellen alten Meistern (William Lilly etc.)
Stundenhoroskope, Geburtshoroskope etc.
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vergnuegt
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Temperamentberechnungen

Beitrag von vergnuegt »

Hallo, Landmann,
Landmann hat geschrieben:
Sa 31. Mai 2025, 19:21
Hier die angepasste, neueste Version meiner Berechnung deines Temperaments, vergnuegt:

4 x sanguinisch
4 x phlegmatisch
2 x cholerisch und
0 x melancholisch
Hm. Also das mit sanguinisch und phlegmatisch kommt hin. Die beiden anderen Temperamentformen sind mir eher fremd. Ich bin weder ein Grübler oder habe negative Gedanken. Denken und Verstand sind aber schon sehr dominant bei mir (so sehen das auch andere). Ich würde mich jetzt nicht als rein oberflächlichen Denker sehen, aber auch nicht als jemanden, der sich in ein Thema "verbeißt". Dann beschäftige ich mich lieber erst einmal mit einem anderen Thema und nähere mich der Denkarbeit später von einem anderen Blickwinkel aus.

Cholerisch - da habe ich meine Probleme damit, auch wenn meine Frau behauptet, dass ich gelegentlich durchaus cholerische Züge besitze (mich über Kleinigkeiten aufrege) :) Vielleicht kommt es auch daher, dass kein Planet/Licht in Feuerzeichen steht. Aber mir fehlt völlig der Ehrgeiz, siegen zu wollen, andere übertrumpfen zu wollen, Risiken einzugehen, etc. Da kommt dann eher das Phlegmatische zum Zuge, das sagt: "Wozu anstrengen? Wozu Risiken eingehen?" Anders ist das zum Beispiel bei einer Ausbildung: dort sind die Ziele vordefiniert (Kurseinheiten, Klausuren, etc.), also muss ich hier nicht eine eigene Strategie entwickeln, sondern muss "nur" das nötige Sitzfleisch aufbringen. Und das ist kein Problem.Da bin ich auch ehrgeiziger. Wobei noch nie mein Ziel war, der Beste sein zu wollen.
Landmann hat geschrieben:
Sa 31. Mai 2025, 19:21
Eine drastische Änderung, was die Melancholie betrifft! Und gleich muss man sich wieder fragen, ob nicht der melancholische SA am AC und die melancholische Mondphase sehr wohl stärker, nicht nur als Modifikatoren des AC bzw. der MO -Phase, zu berücksichtigen wären. Das Sanguinisch-Phlegmatische wäre jetzt in der neuen Berechnung dominant
Das ist eine gute Frage ... Saturn ist in meinem Horoskop schon prominent gestellt am AC, Herrscher über viele Planeten und akzidentiell stark - aber findet in der Temperamentberechnung kaum Eingang. Temperament ist das eine, Verhalten etwas anderes. Vielleicht ist er auf dieser Ebene eher wirksam?

vergnuegt

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Landmann
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Temperamentberechnungen

Beitrag von Landmann »

Landmann hat geschrieben:
Mi 28. Mai 2025, 16:17
Dann gibt es noch die leidige Frage nach Horoskopherrscher (größte essentielle Würden und akzidentiell nicht zu schlecht gestellt) oder Almuten des Horoskops (meiste essentielle Würden an den hylegialen Orten. Tag-/Nacht und Stundenherrscher und Stellung in den Häusern lasse ich hier weg!).
Bernhard Bergbauer, ein Schüler John Frawleys, geht in seinem Büchlein „Der Geburtsherrscher im Horoskop – Kompass der Seele” auf dieses Problem ein. Ich wiederhole:

Wir haben (zumindest) drei Methoden der Berechnung eines Punktes, die leider zu verschiedenen Zeiten teilweise den selben Namen hatten. Da wäre:
  1. Der Herrscher des Zeichens, in das der Aszendent fällt.
  2. Der Planet unter den sieben sichtbaren (also inklusive Sonne und Mond), der die meisten essenziellen Würden durch seine Stellung im Radix auf sich vereint und akzidentiell ausreichen stark steht. Hier in diesem Thread wurde er mit Lilly „Lord/Lady of Geniture” (LoG) oder „Horoskopherrscher” genannt.
  3. Der Planet, der an den hylegialen, lebensspendenden Punkten die meisten essenziellen Würden hat, hier „Almuten” genannt. (Schwächen werden in dieser Berechnung ignoriert.)
    • Wie bei 3.), aber weiters wird noch gezählt, in welchem Haus sie stehen, und der Stundenherrscher bekommt zusätzlich 6 Punkte und der Tag- bzw. Nachtherrscher, je nach Stand der Sonne bei der Geburt, 7 Punkte dazu (siehe hier zur Punktewertung der Häuser). Ebenfalls „Almuten” genannt.
Bergbauer betont nun, dass keine dieser Berechnungen „falsch” ist, jede ihren Sinn hat, aber in der Deutung anders zu sehen ist. Ihm geht es um etwas, das er „Schutzengel” nennt, also um eine unterstützende, für den jeweiligen Menschen positive Kraft. Da können die obigen Punkte 1 und 3 samt Unterpunkt unter Umständen nicht in Frage kommen, weil das Resultat ein Planet sein kann, der zwar den Aszendent determiniert bzw. an den hylegialen Orten viele Würden hat, selbst aber im Horoskop essenziell schlecht und/oder akzidentiell schwach steht. Dieser hat dann eine gewisse Dominanz, aber nicht unbedingt zum Guten (was uns für die Temperamentberechnung aber egal sein muss), oder ist zu schwach um sich bemerkbar zu machen. Bergbauers „Kompass der Seele” ist erwartungsgemäß der nach Punkt 2 berechnete, wie es auch William Lilly handhabte.

Bergbauer weist hier auf einen wichtigen Aspekt hin, der uns aber für die Temperamentsberechnung nicht gleich weiterhilft, denn dafür sollte das Kriterium sein, welcher dieser Planeten sich im Temperament des betreffenden Menschen merkbar und am stärksten ausdrückt. Die „Wirkmächtigkeit” eines Planeten wird nun aber durch die akzidentiellen Würden angezeigt und so meine ich, darauf sollte man schauen. Und um zu wirken muss er nicht einmal essenziell gut gestellt sein, auch ein Bösewicht kann sehr starken Einfluss auf das Temperament haben. Was also ist uns im jeweiligen Fall der wichtigste Punkt unter den drei (vier) Berechnungsarten?

Anmerkung: Der Unterpunkt zu 3) wurde korrigiert, er richtet sich eben nach 3), nicht nach 3) wie ursprünglich fälschlich geschrieben.
Zuletzt geändert von Landmann am Do 10. Jul 2025, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)

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Beitrag von vergnuegt »

Hallo, Landmann,
Landmann hat geschrieben:
Do 10. Jul 2025, 09:06
Wir haben (zumindest) drei Methoden der Berechnung eines Punktes, die leider zu verschiedenen Zeiten teilweise den selben Namen hatten. Da wäre:

Der Herrscher des Zeichens, in das der Aszendent fällt.
Der Planet unter den sieben sichtbaren (also inklusive Sonne und Mond), der die meisten essenziellen Würden durch seine Stellung im Radix auf sich vereint und akzidentiell ausreichen stark steht. Hier in diesem Thread wurde er mit Lilly „Lord/Lady of Geniture” (LoG) oder „Horoskopherrscher” genannt.
Der Planet, der an den hylegialen, lebensspendenden Punkten die meisten essenziellen Würden hat, hier „Almuten” genannt. (Schwächen werden in dieser Berechnung ignoriert.)
Wie bei 2.), aber weiters wird noch gezählt, in welchem Haus sie stehen, und der Stundenherrscher bekommt zusätzlich 6 Punkte und der Tag- bzw. Nachtherrscher, je nach Stand der Sonne bei der Geburt, 7 Punkte dazu (siehe hier zur Punktewertung der Häuser). Ebenfalls „Almuten” genannt.
Punkt 1 wird m. E. überschätzt - vor allem heute, wo er als "Horoskopherrscher" betrachtet wird. Er ist der Herrscher über das 1. Haus, also über das Leben allgemein, den Körper, das Aussehen, etc. - und er wird im Almuten ja berücksichtigt.

Der LoG ist ein tolles Konzept - leider hat nicht jeder einen LoG. M. E ist LILLYs Definition von essenziellen Würden hier sehr streng. Kleinere Würden kommen nicht zum Zug. Da ich aber schon viele Horoskope in der Hand hatte, wo gerade mal ein oder zwei Planeten Gesichter besaßen und sonst alles peregrin oder geschwächt war, würde ich das auch zur Not akzeptieren.

Einen (oder auch Zwei) Almuten hat jeder
Landmann hat geschrieben:
Do 10. Jul 2025, 09:06
Die „Wirkmächtigkeit” eines Planeten wird nun aber durch die akzidentiellen Würden angezeigt und so meine ich, darauf sollte man schauen. Und um zu wirken muss er nicht einmal essenziell gut gestellt sein, auch ein Bösewicht kann sehr starken Einfluss auf das Temperament haben. Was also ist uns im jeweiligen Fall der wichtigste Punkt unter den drei (vier) Berechnungsarten?
Das ist eine sehr gute Frage. Beim ersten Lesen hätte ich Dir vorbehaltlos zugestimmt, ja, die akzidentiellen Würden müssen am Temperament beteiligt sein. Aber es gibt sicherlich Horoskope, wo alle Planeten verbrannt, rückläufig, in H12 oder sonstwie geschädigt sind. Diese Menschen haben aber auch ein Temperament - es tritt nur für die anderen vielleicht nicht so sichtbar zu Tage.

Unter diesem Gesichtspunkt würde ich für den Almuten plädieren. Er zeigt an, welcher Planet die meisten Würden über die fünf hylegischen Orte auf sich vereint - undabhängig davon, ob er sie ausleben kann oder nicht.

Vielleicht noch einmal zur Abgrenzung für die Mitlesenden:

Almuten = 5 hylegischen Orte: Sonne, Mond AC, vorgeburtlicher Neumond, Glückspunkt = Welcher Planet erzielt an diesen Orten die höchtsten essenziellen Würdden?

Lord of the Geniture: 7 Planeten (Sonne - Saturn) - Welcher Planet erzielt an diesen Orten die höchsten essenziellen UND die höchsten akzidentiellen Würden

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Beitrag von Landmann »

vergnuegt hat geschrieben:
Do 10. Jul 2025, 11:12
Da ich aber schon viele Horoskope in der Hand hatte, wo gerade mal ein oder zwei Planeten Gesichter besaßen und sonst alles peregrin oder geschwächt war, würde ich das auch zur Not akzeptieren.
[…]
Aber es gibt sicherlich Horoskope, wo alle Planeten verbrannt, rückläufig, in H12 oder sonstwie geschädigt sind. Diese Menschen haben aber auch ein Temperament - es tritt nur für die anderen vielleicht nicht so sichtbar zu Tage.

Unter diesem Gesichtspunkt würde ich für den Almuten plädieren. Er zeigt an, welcher Planet die meisten Würden über die fünf hylegischen Orte auf sich vereint - undabhängig davon, ob er sie ausleben kann oder nicht.
Selbstverständlich haben auch Menschen ohne Planeten mit Würden ein bestimmtes Temperament. Und ich stimme dir zu: Auch ich würde eben nehmen, was mir geboten wird.
Bergbauers Punkt ist der, dass der Almuten halt ein Planet sein kann, der selbst schlecht und schwach gestellt ist, und das mag er nicht. Aber Bergbauer möchte ja auch kein Temperament aus dem Radix erkennen, sondern sehen, welche „Planetenenergie” dem Horoskopeigner am wohltuendsten zugetan ist.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
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