es ist wieder soweit: Heute ist der Tag der Deutschen Einheit. Vor 27 Jahren trat die DDR der BRD bei - und von einer Vereinigung zweier Gleichberechtigter kann und konnte wohl nicht die Rede sein. Bis heute sind die Unterschiede wahrnehmbar, was sich bei der kürzlichen Bundestagswahl deutlich zeigt. Das gute Abschneiden der AfD in den "neuen" Bundesländern ist eine Form des Ausdrucks dieser Differenzen. Das Versprechen der "blühenden Landschaften" hat sich für kaum jemanden erfüllt. Nicht nur die ehemaligen Bürger der DDR haben ihr Land verloren, auch die "Westler" haben ihr Land verloren. Jedoch ist dies im "Westen" nicht so deutlich erkennbar, weil weniger krass.
Damals hätte man die Chance gehabt, eine Verfassung zu installieren und sich das Beste aus beiden Systemen herauszusuchen und umzusetzen. Denn nicht alles in der DDR war schlecht und nicht alles in der BRD gut. Chance vertan und nun stehen wir da und sollen das feiern, was für Otto Normalbürger eher kein Gewinn war. Der gravierendste Verlust für die Bürger der DDR ist sicher das, was Susan Bonath beschreibt:
Innen Grundgesetz, außen Wiedervereinigung:Es war nicht der Sozialismus, den Marx voraus geträumt hatte. Das lag nicht nur an der Führung, sowie auch die DDR nicht nur an inneren politischen Widersprüchen zerbrach. Es lag vor allem an wirtschaftlichen Abhängigkeiten vom westlichen Markt. Es mangelte an Rohstoffen, an Devisen. Als Gorbatschow die Sowjetunion aufgab, zerfiel die wichtigste Struktur, die die DDR am Tropf gehalten hatte. Kein kleines Land hätte unter diesen Bedingungen einen Sozialismus aufbauen können, selbst, wenn es das gewollt hätte.
Nichtsdestotrotz gaben die Menschen der DDR die wichtigste Errungenschaft auf, die Arbeiter der Neuzeit erringen konnten: Die Produktionsmittel. – Sämtliche Betriebe, Millionen Wohnungen, die Banken – sie gingen an westdeutsche Unternehmer. Die Mieten stiegen schneller als die Löhne. Arbeitsämter schossen wie Pilze aus dem Boden. Das Bauernland kam zurück in Junkerhand.
Der Raubzug war allgegenwärtig Auch in der Politik. Die höchsten Posten waren besetzt von Westdeutschen – um den Ossis die bürgerliche Demokratie beizubringen!
Quelle: https://kenfm.de/tagesdosis-2-10-2017-einheitsheuchelei/
Neptun als Herrscher von 2 im Innenkreis auf dem AC desselben lässt schon nichts Gutes ahnen, denn das sieht nach materiellen Verlusten aus; Neptun/AC ist zudem angelegt als Quadrat des Neptuns zum AC des GG. Zugleich beinhaltet der Herrscher von 2 auf dem AC eine Venus/Mars-Konstellation, die sich über die Konjunktion der beiden wiederholt. Da wird am "Fleisch" herumgeschnitten - und so war aus ja auch: Die DDR wurde regelrecht "filetiert" und über die Treuhand wurden viele Betriebe, die Menschen ein Einkommen sicherten, verscherbelt und zerstört. Die durch diesen Prozess "Freigesetzten" übten auch großen Druck auf den Arbeitsmarkt im übrigen Bundesgebiet aus. Viele Arbeitslose schwächen die Verhandlungsposition aller Arbeitnehmer. Sie sind in mehrfacher Hinsicht die Verlierer: Bei den Einkommen, im Gesundheitswesen, in der Bildung, bei den Renten und als Mieter. Und der Verfall des Gemeinguts wird unter anderem auch weiterhin sichtbar an zerbröselnder Infrastruktur - Neptun/AC lässt grüßen.
Als ich vor beinahe 28 Jahren mit meinem kleinen Sohn an der Hand an einem innerdeutschen Grenzübergang stand, um die "Ossis", die in ihren Trabis in den Westen rollten, zu begrüßen, hätte ich mir nie träumen lassen, dass die ersehnte Wiedervereinigung überwiegend Verlierer produziert. Nein, der Tag der Einheit animiert mich nicht dazu, zu feiern.
Viele Grüße
Rita