Änderungen: Tipp- und Denkfehler.Landmann hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 17:59Ein interessanter Fall ist Rainer Maria Rilke. Er hat in seinem Geburtshoroskop 5 von 7 Planeten peregrin und keinen einzigen rückläufig. Nurhat höhere Würden (Domizil) und nach Dorotheus auch Triplizitätswürde. Das alles ist trotz seiner ungewissen Geburtszeit gesichert. Laut Wikipedia und laut der umfangreichen Biografie von Gunnar Decker wurde Rilke am 4.12.1875 in Prag geboren, aber die Astrodatenbank wird da genauer und zitiert die Mutter, die von „kurz bevor Mitternacht” vom 3. zum 4.12. und „um Mitternacht” spricht. Das habe ich mir ein wenig angesehen:
Um Mitternacht haben wir erst einmal einen-Aszendenten und ein
-MC. Das ist klar.
Laut Gunnar Deckers „Rilke, der ferne Magier” war Rilke selbst zu Leuten, die er verachtete, ausgesucht höflich. Dieses Verhalten spricht nach Luís Ribeiro für eine Grenze der, die den
-AC etwas färbt. Sein Aussehen spricht laut Dr. H. (Regulus Astrology) nach dem Triplizitätssystem für ein Gesicht (= Dekanat) des
. Der steht in
. Beides beachtet bedeutet das einen AC zwischen 10° und 17°
(Geburtszeit zwischen 23:19 und 23:58 Uhr). Der Tag der Geburt ist demnach der 3.12.1875 und nicht der 4.
Mittels Profektionen konnte ich die Geburtszeit noch weiter auf den Bereich von 23:44 Uhr und 23:58 Uhr einschränken. Das entspricht einem AC zwischen 14°24' und 17°. Diese 2,5° machen in der Deutung des Radix keinen wesentlichen Unterschied, daher habe ich es erst einmal dabei belassen und keine Primärdirektionen herangezogen.
Hier das Radix von Rilke mit der Geburtszeit im Mittel des bestimmten Zeitrahmens:
Auch der Almuten dieses Horoskops bleibt im bisher bestimmten Zeitrahmen gleich: Es ist der peregrineim
im 3. Haus. Hier sehen wir sehr gut wie sich die mangelnde Würde des
auswirkt: Rilke war eher verschwenderisch als großzügig, er neigte zur Selbstdarstellung und dünkelhaft und war nicht gerecht, sondern besonders in Bezug auf seine Mutter rachsüchtig (H10
, Mutter, peregrin in
im
zum Bösewicht
), aber angeblich nie ihr selbst gegenüber.
Angular sind nurund
. Auch das ist klar und gilt im möglichen Zeitrahmen der Geburt. Die
hat wenigstens die Würde des zweiten Triplizitätsherrschers (Nachthoroskop!),
ist wieder ein peregriner Planet im
. Auch wenn die
nur am IC steht, Sichtbarkeit ist Rilke in die Wiege gelegt.
Besonders hübsch war er nicht (im 1. Haus), aber er hatte wohl Charisma (SO angular), besonders Frauen gegenüber (H7
![]()
AC und gemischte gegenseitige Rezeption von H1
und dem natürlichen Signifikator älterer Frauen
).
H1ist kritisch im
mit eigener Logik, nachtragend und gefühlsbetont, und er ist zugleich H10. Der natürliche Signifikator für das Schreiben ist zugleich Rilkes Identität, Motivation und sein Wirken im Öffentlichen und befindet sich im Haus der Kommunikation, dem 3., verbunden mit einem schlechten
, der etwas Konkurrenzdenken und Aggressivität, auch Impulsivität hinzufügt.
Sein Temperament ist melancholisch mit einem sanguinischem und auch cholerischen Einschlag. Das Sanguinische scheint im Umgang mit anderen Menschen zu Tragen gekommen zu sein, obwohl er den meistens nicht mochte, und in seiner Unbeständigkeit, was das Wohnen und überhaupt seinen Aufenthalt betrifft, das Cholerische vielleicht seinen Dienstboten gegenüber, das dominante Melancholische aber in seinem Werk, seiner Hypochondrie, die ein verletzterim 6. Haus bestätigt, und in der Allgegenwärtigkeit des Todesthemas in seinem Denken und Schreiben.
Seine Mentalität ist geprägt von Distanziertheit, einem ungeduldigen Geist und einem beherrschten Gemüt. Seinist emotional (
), sein
nüchtern (KON
, im
, disponiert von
), eine seltsame Umkehrung.
H1 separiert sich von H7: Rilke führte gerne Fernbeziehungen per Brief. Nähe war ihm suspekt (![]()
![]()
). Er hatte viele solche Fern-Liebschaften, was die meisten der Signifikatoren für Partnerschaft und Beziehungen in veränderlichen („doppelten”) Zeichen anzeigen.
Sehr schön zu sehen, wenn auch nur im Nachhinein, ist die Art von Rilkes frühem Tod im 52. Lebensjahr:
H8 istim 6. Haus in
zu
über die
zu
:
ist medizinisch die Qualität des Blutes,
kann ein Stich sein,
ist Herr des Hauses der Krankheit. Die Blutqualität ist gemindert (
). In der Profektion ist
Jahresherrscher, zum Todestag auch hier peregrin. Im Radix steht
in
mit
, der profektierte
zum Todestag hat soeben das Zeichen gewechselt und opponiert Rilke selbst (Radix-H1
). Der Solar-
steht rückläufig im 8. Radixhaus des Todes prominent am Solar-IC im Exil.
ist Solar-H12 und befindet sich im 6. Radixhaus der Krankheit. Im Transit zum Todestag ist
im Exil am DC, also in
zum Transit-AC und ebenfalls im 8. Radixhaus. Der Transit-JU (wie gesagt Blutqualität) wird von den beiden Bösewichtern
und
des Radix belagert. –
Rilke starb durch den Stich einer Rose, der eine Blutvergiftung auslöste, derer sich sein durch Leukämie geschwächter Körper nicht erwehren konnte.
Rainer Maria Rilke
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Rainer Maria Rilke
Zuletzt geändert von Landmann am Sa 15. Feb 2025, 21:23, insgesamt 4-mal geändert.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
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Rainer Maria Rilke
Die Fragen lieb haben
Habe Geduld gegen alles Ungelöste
in deinem Herzen und versuche,
die Fragen selbst lieb zu haben
wie verschlossene Stuben und wie Bücher,
die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.
Forsche jetzt nicht nach den Antworten,
die dir nicht gegeben werden können,
weil du sie nicht leben kannst.
Und es handelt sich darum, alles zu leben.
Lebe jetzt die Fragen.
Vielleicht lebst du dann allmählich,
ohne es zu merken,
eines Tages in die Antwort hinein.
(Rainer Maria Rilke)
Habe Geduld gegen alles Ungelöste
in deinem Herzen und versuche,
die Fragen selbst lieb zu haben
wie verschlossene Stuben und wie Bücher,
die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.
Forsche jetzt nicht nach den Antworten,
die dir nicht gegeben werden können,
weil du sie nicht leben kannst.
Und es handelt sich darum, alles zu leben.
Lebe jetzt die Fragen.
Vielleicht lebst du dann allmählich,
ohne es zu merken,
eines Tages in die Antwort hinein.
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Rainer Maria Rilke
Hallo zusammen,
vergnuegt
Ich finde, dieser "Widerspruch" kommt sehr schön in dem obenstehenden Gedicht heraus - eines meiner Lieblingsgedichte. Einem Hesse waren solche Dinge verborgen, da er viel zu viel um sich selbst gekreist ist.Landmann hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 17:59Seine Mentalität ist geprägt von Distanziertheit, einem ungeduldigen Geist und einem beherrschten Gemüt. Seinist emotional (
), sein
nüchtern (KON
, im
, disponiert von
), eine seltsame Umkehrung.
H1 separiert sich von H7: Rilke führte gerne Fernbeziehungen per Brief. Nähe war ihm suspekt (![]()
![]()
). Er hatte viele solche Fern-Liebschaften, was die meisten der Signifikatoren für Partnerschaft und Beziehungen in veränderlichen („doppelten”) Zeichen anzeigen.
vergnuegt
- Landmann
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Rainer Maria Rilke
Der von dir gepostete Text Rilkes stammt aus den Briefen an einen jungen Dichter (Franz Xaver Kappus). Hier der ganze Brief.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
- federkiel
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- Methode: Münchner Rhythmenlehre
Rainer Maria Rilke
Ich habe jetzt mehrfach deine astrologische Analyse zu Rilke gelesen, Landmann.
Man muß sich nur den Wiki Beitrag zu Rilkes Mutter durchlesen
https://de.wikipedia.org/wiki/Phia_Rilke
dann ist es ein Wunder, daß sie ihn nicht ganz zerstört hat
Dazu wäre es halt nötig, auch Pluto und Uranus mit einzu beziehen die seinen Mond-Saturn aspektieren. Und hier steht der Mond für die Mutter, der ist also fatal eingesäumt.
Was ich aber ganz vermisse, ist ein Hinweis auf sein schöpferisches Schaffen, so etwas würde mich ja viel mehr interessieren, als irgendwelche Kinkerlitzchen.
Allein die https://de.wikipedia.org/wiki/Duineser_ ... nte_Elegie, um nur ein Beispiel zu nennen
Aus der neunten:
Aber weil Hiersein viel ist, und weil uns scheinbar
alles das Hiesige braucht, dieses Schwindende, das
seltsam uns angeht. Uns, die Schwindendsten. Ein Mal
jedes, nur ein Mal. Ein Mal und nichtmehr. Und wir auch
ein Mal. Nie wieder. Aber dieses
ein Mal gewesen zu sein, wenn auch nur ein Mal:
irdisch gewesen zu sein, scheint nicht widerrufbar
.................
Hier ist des Säglichen Zeit, hier seine Heimat.
Sprich und bekenn. Mehr als je
fallen die Dinge dahin, die erlebbaren, denn,
was sie verdrängend ersetzt, ist ein Tun ohne Bild.
Tun unter Krusten, die willig zerspringen, sobald
innen das Handeln entwächst und sich anders begrenzt.
Zwischen den Hämmern besteht
unser Herz, wie die Zunge
zwischen den Zähnen, die doch,
dennoch, die preisende bleibt.
...............
Oder aus der Ersten:
Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel
Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme
einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem
stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts
als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen,
und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht,
uns zu zerstören...............
"Der Schütze fügt in der Unerlösteheit der Räume schlafenden Titanen die Zeit, in der sie, in der Gestalt ihrer Geschehen einmal erwacht, die Fesseln des Gefügten sprengen werden" Wolfgang Döbereiner
Grüße
Elisabeth
Man muß sich nur den Wiki Beitrag zu Rilkes Mutter durchlesen
https://de.wikipedia.org/wiki/Phia_Rilke
dann ist es ein Wunder, daß sie ihn nicht ganz zerstört hat
Dazu wäre es halt nötig, auch Pluto und Uranus mit einzu beziehen die seinen Mond-Saturn aspektieren. Und hier steht der Mond für die Mutter, der ist also fatal eingesäumt.
Was ich aber ganz vermisse, ist ein Hinweis auf sein schöpferisches Schaffen, so etwas würde mich ja viel mehr interessieren, als irgendwelche Kinkerlitzchen.
Allein die https://de.wikipedia.org/wiki/Duineser_ ... nte_Elegie, um nur ein Beispiel zu nennen
Aus der neunten:
Aber weil Hiersein viel ist, und weil uns scheinbar
alles das Hiesige braucht, dieses Schwindende, das
seltsam uns angeht. Uns, die Schwindendsten. Ein Mal
jedes, nur ein Mal. Ein Mal und nichtmehr. Und wir auch
ein Mal. Nie wieder. Aber dieses
ein Mal gewesen zu sein, wenn auch nur ein Mal:
irdisch gewesen zu sein, scheint nicht widerrufbar
.................
Hier ist des Säglichen Zeit, hier seine Heimat.
Sprich und bekenn. Mehr als je
fallen die Dinge dahin, die erlebbaren, denn,
was sie verdrängend ersetzt, ist ein Tun ohne Bild.
Tun unter Krusten, die willig zerspringen, sobald
innen das Handeln entwächst und sich anders begrenzt.
Zwischen den Hämmern besteht
unser Herz, wie die Zunge
zwischen den Zähnen, die doch,
dennoch, die preisende bleibt.
...............
Oder aus der Ersten:
Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel
Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme
einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem
stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts
als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen,
und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht,
uns zu zerstören...............
"Der Schütze fügt in der Unerlösteheit der Räume schlafenden Titanen die Zeit, in der sie, in der Gestalt ihrer Geschehen einmal erwacht, die Fesseln des Gefügten sprengen werden" Wolfgang Döbereiner
Grüße
Elisabeth
- Landmann
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Rainer Maria Rilke
„Analyse” ist etwas zu viel gesagt. Es gibt Lücken, wie du ja auch schreibst.
Ich hatte keinen Auftrag für eine Deutung von Rilkes Geburtshoroskop, sondern hatte eben die über 500 Seiten starke Biographie von Gunnar Decker „Rilke – der ferne Magier” gelesen, was mir einen starken (negativen) Eindruck vom Wesen dieses Menschen gab, allerdings selbstverständlich nur so, wie ihn Gunnar Decker darstellt. Das erweckte mein Interesse Rilkes Geburtshoroskop anzusehen, weil ich wissen wollte, wie weit ich wiederfinde, was in dieser Biografie beschrieben ist.
Ich kenne nur die Gedichte Rilkes, die ich teilweise, dafür aber sehr schätze, keine Prosa.
Zuerst stieß ich auf das Problem der unbekannten Geburtszeit. Würde man den offiziellen Quellen glauben, die den 4.12.1875 als Geburtstag angeben, und wäre einem noch die Angabe „um Mitternacht” bekannt, dann ginge man möglicherweise in die Irre und zwar gleich um 24 Stunden, was den




Der Anlass, warum ich meine Betrachtung hier überhaupt veröffentlichte, war die Diskussion bezüglich der Bewertung peregriner Planeten. Das fiel mir nämlich gleich auf: Jede Menge Peregrines! Wie passt das zu Rilke? Was lerne ich daraus über peregrine Planeten?
Na ja, Wikipedia ist halt auch nicht das Wahre, nicht nur in politischen Fragen. So schlimm war die Mutter laut Decker nicht, eher hat sich Rilke in sie verbissen, weil sie ihm zu oberflächlich war. Laut Gunnar Decker hat nicht sie ihn in die Militärschule gesteckt, sondern sein Vater, ihr war das gar nicht recht. Rilke hasste zwar die Schule, aber glorifizierte das Militär. Auch nach seinem Ausscheiden aus der Militärakademie zeigte er sich in Prag gerne in Uniform. Wie glorreich der eigene Heldentod dann wirklich ist, konnten unzählige Soldaten in den Schützengräben des 1. Weltkriegs mit Rilkes „Cornet” im Tornister überprüfen. Das hat ihn dann aber doch erschreckt.federkiel hat geschrieben: ↑So 16. Feb 2025, 14:50Man muß sich nur den Wiki Beitrag zu Rilkes Mutter durchlesen
https://de.wikipedia.org/wiki/Phia_Rilke
dann ist es ein Wunder, daß sie ihn nicht ganz zerstört hat
Wenn du es für zielführend hältst, dann ziehe heran, was immer du an Planeten findest.
Fatal ist




Wie gesagt, ohne Auftrag schaue ich mir das an, was mich interessiert. Und das war diesmal die Person Rilke, nicht das Werk Rilkes.
Aber da haben wir doch gleich einen Aspekt seines Schaffens: die Verehrung der Armut und der Einsamkeit. (Was halt so ein Möchtegern-Adeliger unter „Armut” versteht!) Da spricht






Mehr interessiert hat mich allerdings sein seltsames Verhältnis zu Frauen. Selbst seine Geliebten, nicht nur die verachtete Mutter, hält er, so gut es geht und ohne offensichtlich unhöflich zu werden, auf Distanz, zumindest dann, wenn sie ihm zu nahe kommen. Dafür schreibt er überschwängliche (Liebes-) Briefe (die sich immerhin später gut vermarkten ließen). Der eher unabhängigen, 14 Jahre älteren Lou Andreas-Salomé, der Geliebten und dem Mutterersatz, die ihm seinen Vornamen „Rainer” gab, läuft er dagegen jahrelang nach.
Ansonsten lässt er sich gerne verehren, zumindest so lange, so lange es nicht zu aufdringlich und persönlich wird (







Und doch ist es wunderbar wie sich aus dieser anscheinend eher unangenehmen Persönlichkeit dieses Dutzend Gedichte entfalten konnte, das ich so schätze! Astrologische Hinweise dazu werden gerne angenommen. (Wenn möglich, sollten dafür keine neuen Planeten entdeckt oder weitere Asteroiden lokalisiert werden müssen.)
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
- vergnuegt
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Rainer Maria Rilke
Hallo, Landmann,
ich habe jetzt recht wenig Ahnung vom Lebenslauf Rilkes - aber vielleicht ist das auch ganz gut so. Ich habe das Horoskop jetzt mal in Astroplus nachgebaut und hoffe, keine Fehler gemacht zu haben. Hier die Würden (peregrin = 0 Punkte).
Nur Saturn und Mars haben positive essenzielle Würden, die anderen fünf Planeten stehen peregrin.
Aber: Alle Planeten haben hohe akzidentielle Würden. Das heißt, wenn man das Horoskop als Theaterbühne sieht, springen alle 7 Planeten wild herum, um sich auszudrücken. Am meisten Venus (+15 Punkte) und Jupiter (+19 Punkte). Mars und Sonne folgen mit jeweils 7 Punkten, Saturn mit 5 Punkten und Merkur immerhin noch mit 4 Punkten. Nur der Mond hat einen Punkt. Was ich jetzt so aus Deinen Ausführungen herauslesen konnte, war ja sein Leben wohl auch recht turbulent, was Beziehungen, Geld, etc. anging - und jetzt nicht so sehr im Positiven oder Negativen, sondern in einem recht schwankenden "Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt"? Er hat also nicht nur Erfolge (positive Essenz) oder Verluste (negative Essenz), sondern alles ist schwankend, alles ist unsicher, man muss immer wieder neu Fuß fassen (was ja vielleicht noch anstrengender ist als Erfolglosigkeit). Ich weiß nicht, ob es in seinem künstlerischen Leben Schwankungen gegeben hat (z. B. am Anfang bekannt geworden, danach verblasste die Popularität, dann stieg sie wieder an, ...)?
Das heißt ja, dass der Drang, sich künstlerisch auszudrücken (Venus), stark vorhanden ist - auch wenn die Qualität (Essenz) fehlt Und jetzt ist die Frage, wie ich peregrine Planeten bewerte. Mit 0, -3 oder -5 Punkten? Ich plädiere für 0 Punkte, denn es scheint ja wohl ein Hin und Her, ein Kreuz und quer in seinem Leben gewesen sein. Und damit ist auch keine Stabilität verbunden. Die meistbesetzten Häuser 3 und 6 sind fallende Häuser, tragen also auch nicht zur Stabilität bei.
Das mal als erste Idee ...
vergnuegt
ich habe jetzt recht wenig Ahnung vom Lebenslauf Rilkes - aber vielleicht ist das auch ganz gut so. Ich habe das Horoskop jetzt mal in Astroplus nachgebaut und hoffe, keine Fehler gemacht zu haben. Hier die Würden (peregrin = 0 Punkte).
Nur Saturn und Mars haben positive essenzielle Würden, die anderen fünf Planeten stehen peregrin.
Aber: Alle Planeten haben hohe akzidentielle Würden. Das heißt, wenn man das Horoskop als Theaterbühne sieht, springen alle 7 Planeten wild herum, um sich auszudrücken. Am meisten Venus (+15 Punkte) und Jupiter (+19 Punkte). Mars und Sonne folgen mit jeweils 7 Punkten, Saturn mit 5 Punkten und Merkur immerhin noch mit 4 Punkten. Nur der Mond hat einen Punkt. Was ich jetzt so aus Deinen Ausführungen herauslesen konnte, war ja sein Leben wohl auch recht turbulent, was Beziehungen, Geld, etc. anging - und jetzt nicht so sehr im Positiven oder Negativen, sondern in einem recht schwankenden "Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt"? Er hat also nicht nur Erfolge (positive Essenz) oder Verluste (negative Essenz), sondern alles ist schwankend, alles ist unsicher, man muss immer wieder neu Fuß fassen (was ja vielleicht noch anstrengender ist als Erfolglosigkeit). Ich weiß nicht, ob es in seinem künstlerischen Leben Schwankungen gegeben hat (z. B. am Anfang bekannt geworden, danach verblasste die Popularität, dann stieg sie wieder an, ...)?
Das heißt ja, dass der Drang, sich künstlerisch auszudrücken (Venus), stark vorhanden ist - auch wenn die Qualität (Essenz) fehlt Und jetzt ist die Frage, wie ich peregrine Planeten bewerte. Mit 0, -3 oder -5 Punkten? Ich plädiere für 0 Punkte, denn es scheint ja wohl ein Hin und Her, ein Kreuz und quer in seinem Leben gewesen sein. Und damit ist auch keine Stabilität verbunden. Die meistbesetzten Häuser 3 und 6 sind fallende Häuser, tragen also auch nicht zur Stabilität bei.
Das mal als erste Idee ...
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Da haben wir Unterschiede in den Grenzen und in der Triplizität! Bei mir ist
peregrin und
nicht. Ich verwende ägyptische Grenzen.
steht in Grenzen des
,
hat Würde per Triplizität.





„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
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Rainer Maria Rilke
Hallo, Landmann,
Vielleicht kommt man der Peregrinität als Wanderer, Fremder, etc. eher auf die Spur, wenn man von "Entwurzelung" spricht. Ein Wanderer ist ja nicht automatisch ein Verlierer (wie LILLY es ja durch die Anhäufung der negativen essenziellen Würden tut). Es ist jemand, der ein sehr "schwankendes" Leben hat - am einen Ort wird er freundlicher, am anderen weniger freundlich behandelt. Am Ort A bekommt er Arbeit und kann etwas verdienen, am Ort B nicht und wird abgewiesen. Somit ist es ein Leben voller Unvorhersehbarkeiten, Unplanbarkeit und Schwankungen - und man weiss nicht, was der neue Tag bringt.
Würde man LILLYs Berechnung folgen, so ist Peregrinität doppelt so schlecht wie Vernichtung, ein absoluter Unsinn. Ich kann nicht etwas doppelt vernichten. Ein Mensch mit vielen negativen essenziellen Würden ist immer ein Verlierer - er wird niemals in den Bereichen, wo er essentiell negativ steht, etwas Gutes ernten.
Peregrinität hat aber auch seinen Preis: die Ungewissheit, was der nächste Tag bringt. Deshalb ist man allem und jedem gegenüber mißtrauisch, läßt vielleicht keine Nähe zu, etc.
Mal so als Hypothese ...
vergnuegt
Ja, ich verwende eher Tag/Nachtherrscher und ptolemäische Grenzen. Grundsätzlich ändert es ja nichts an der Frage der Peregrinität - es bleibt bei 5 Planeten.
Vielleicht kommt man der Peregrinität als Wanderer, Fremder, etc. eher auf die Spur, wenn man von "Entwurzelung" spricht. Ein Wanderer ist ja nicht automatisch ein Verlierer (wie LILLY es ja durch die Anhäufung der negativen essenziellen Würden tut). Es ist jemand, der ein sehr "schwankendes" Leben hat - am einen Ort wird er freundlicher, am anderen weniger freundlich behandelt. Am Ort A bekommt er Arbeit und kann etwas verdienen, am Ort B nicht und wird abgewiesen. Somit ist es ein Leben voller Unvorhersehbarkeiten, Unplanbarkeit und Schwankungen - und man weiss nicht, was der neue Tag bringt.
Würde man LILLYs Berechnung folgen, so ist Peregrinität doppelt so schlecht wie Vernichtung, ein absoluter Unsinn. Ich kann nicht etwas doppelt vernichten. Ein Mensch mit vielen negativen essenziellen Würden ist immer ein Verlierer - er wird niemals in den Bereichen, wo er essentiell negativ steht, etwas Gutes ernten.
Peregrinität hat aber auch seinen Preis: die Ungewissheit, was der nächste Tag bringt. Deshalb ist man allem und jedem gegenüber mißtrauisch, läßt vielleicht keine Nähe zu, etc.
Mal so als Hypothese ...
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- Landmann
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Rainer Maria Rilke
Diese Bezeichnung „Vernichtung” ist auf jeden Fall zu wild, jedenfalls ist der Begriff heutzutage völlig destruktiv: Was vernichtet ist, erholt sich nicht mehr, sondern verwest, verrostet, vergeht … je nachdem. Aber ein Planet in der so genannten „Vernichtung” wird wieder geboren, er steht wieder auf, seine Kraft kommt zurück und er kann sogar nach einiger Zeit wieder in voller Blüte (Domizil) stehen. Ich möchte jetzt nicht alle meine alten und neuen, englischen und deutschen Büchert durchschauen um zu sehen, wann wer diesen unseligen Begriff „Vernichtung” aufgebracht hatte. William Lilly war’s nicht, der sprach von „detriment”. Mein altes Schulwörterbuch übersetzt „Schaden, Nachteil”, also wesentlich sanfter. Auch leo.org übersetzt so und fügt „Einbuße” hinzu. Man kann im Exil sein und noch dazu in Ungnade gefallen (
in
), man ist aber selbstverständlich nicht (nur) wegen des Verlusts von Privilegien im Exil.
Es gibt allerdings auch Astrologen, die addieren überhaupt nicht. Alexey Borealis z.B. schreibt, dass er nur die beste Würde gelten lässt oder die schlechteste Schwächung. Was er macht, wenn er beides hat, Schwäche und Würde (
im
), weiß ich nicht. Borealis geht sehr nach Morinus, man müsste nachlesen, wie dieser mit den Würden und Schwächen umgegangen ist.
Deine Peregrin-Beschreibung finde ich gut, und auch ich werde ab sofort peregrin anders bewerten und zwar mit -1 um dem Hinweis „Tendenz zum schlechten” gerecht zu werden. Stelle gleich meine Software um.
Man darf ja diese Bezeichnungen „schlecht” und „gut”, „Übeltäter” und „Wohltäter” usw. ja sowieso nicht absolut und in Stein gemeißelt nehmen. Auch der
in Wasser- oder Erdzeichen oder
in Feuer- oder Luftzeichen haben nicht deshalb Triplizitätswürde (tlw. nur nach Dorotheus), weil es ihnen dort so gut gefällt, sondern weil es für uns Menschen und überhaupt fast die ganze belebte Natur nur gut ist, wenn die sengende Hitze von
bzw. die starre Kälte von
gemildert wird.


Es gibt allerdings auch Astrologen, die addieren überhaupt nicht. Alexey Borealis z.B. schreibt, dass er nur die beste Würde gelten lässt oder die schlechteste Schwächung. Was er macht, wenn er beides hat, Schwäche und Würde (


Deine Peregrin-Beschreibung finde ich gut, und auch ich werde ab sofort peregrin anders bewerten und zwar mit -1 um dem Hinweis „Tendenz zum schlechten” gerecht zu werden. Stelle gleich meine Software um.
Man darf ja diese Bezeichnungen „schlecht” und „gut”, „Übeltäter” und „Wohltäter” usw. ja sowieso nicht absolut und in Stein gemeißelt nehmen. Auch der




„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
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ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
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