Olaf Scholz Radix

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Landmann
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Olaf Scholz Radix

Beitrag von Landmann »

Eine nicht so ganz gefestigte Geburtszeit von Olaf Scholz (Rodden Rating C). Wenn jemand diesen Herrn kennt, kann sie oder er ja eine Rektifikation durchführen. Quelle: https://www.astro.com/astro-databank/Scholz,_Olaf

Olaf_Scholz.gif
Olaf_Scholz.gif (20.91 KiB) 1545 mal betrachtet
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)

Sandblume
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Olaf Scholz Radix

Beitrag von Sandblume »

Hallo, erstaunt mich -

Mars im Widder in Haus 6 - der kann "beissen :)
dazu die Sonne im (Pluto) mit Merkur Haus 8 das Haus der verbindlichen Beziehungen, dem Besitz der Anderen... tiefer Denker

eine liebevolle Verbindung von Mond und Venus die im Zusammenhang mit dem Waage-AC zu sehen ist -
macht ihn zu einem zugeandten Menschen

der Jupiter in Haus 1 nahe AC läßt ihn "groß" denken können. Was man mit seiner zurückgenommenen hanseatischen Art kaum vermuten könnte.
"Versäume nicht das Glück des heutigen Tages"

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Landmann
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Beitrag von Landmann »

Danke für deine Sicht, Sandblume!
Ich stelle ihr eine kurze (und angesichts der unsicheren Geburtszeit oberflächliche) traditionelle gegenüber.

Die exakte Geburtszeit wird wohl nicht 15 Uhr sein. Selbst wenn Scholz seine Geburtszeit damals wahrheitsgemäß angab, dann war sie wohl so ungefähr dahingesagt. Wie erwähnt, mir fehlt für eine vernünftige Rektifikation die Kenntnis des Herrn Scholz. Ich kann mir also nur ansehen, wie wichtig eine genauere Geburtszeit zur Deutung des Radix wäre:

Der AC blieb zwischen 12:59 und 15:51 Uhr im WAA. In dieser Zeitspanne wechselt das MC allerdings von KRE auf LOE um 15:07 Uhr. Das wäre ein nicht unerheblicher Unterschied. Die SO befindet sich um 12:59 Uhr im 9. Haus, aber nicht angular, und wechselt um 15:05 Uhr ins 8. Haus (Alcabitius-Häuser und 5°-Regel), kurz zuvor um 15:03 Uhr verlässt der MO das 8. Haus und wechselt ins 7. Bis auf 2 Minuten befindet sich also während dieser knapp 3 Stunden eines der Lichter im 8. Haus. Um ca. 15:03 Uhr wechselt auch SA vom 3. ins 2. Haus. Das ist interessant, weil – wie ich höre – Scholz immer wieder Zögern vorgeworfen wird. Das passt besser ins Haus der Kommunikation (3. Haus) als in das des Geldes und der Substanz (2. Haus). Ich bleibe also bei der angegebenen Zeit, nach der auch das Horoskop oben erstellt wurde.

Schau’n wir uns zuerst das Temperament an. Ich richte mich da nach John Frawley, dessen Methode mir bisher die zutreffensten Ergebnisse brachte. (Fortschreitend bis zum jeweils Fett-Rot-Gedrucktem.)
  • AC in WAA: W F (warm und feucht, sanguinisch)
    • Modifiziert durch JU in 1: W+F+
    • Aspekte zum AC:
      • TRI SO: W++ F
      • SEX SA: W+ F-
    • Weiter modifiziert durch den Herrscher des AC ME in ZWI? Nein, es bleibt bei W+F-
  • MO in 4. Phase (K F, phlegmatisch) im STI (K T): K F-
    • In KON mit VE: K- F
  • SO in 1. Phase (W F, sanguinisch) im ZWI (W F): W+F+
    • Modifiziert durch Aspekte:
      • OPP SA: W F
      • TRI JU: W+F+
  • Herrin des Horoskops (LoG) VE: W-F-
    • In KON mit MO: W--F--
Jeder Mensch hat natürlich alle humores in sich, sonst könnte er nicht leben. Aber es gibt Unterschiede zwischen den Menschen in der Gewichtung der Säfte.
Bei Olaf Scholz ergibt die Analyse ein vorherrschend sanguinisches Temperament mit einem Anteil an phlegmatischem.

Da aber diese vier verschiedenen Punkte (AC, MO, SO, Herrscher des Horoskops) verschiedene Aspekte der Person darstellen, ist es besser, sie auch getrennt zu betrachten:

AC: sanguinisch
MO: phlegmatisch
SO: stark sanguinisch
LoG: schwach sanguinisch
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Landmann
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Beitrag von Landmann »

Wenn die Spitze des 10. Hauses tatsächlich im KRE liegt, also von MO beherrscht wird, ist es dann nicht interessant, dass der MO den phlegmatischen Anteil des Temperaments beisteuert? Seine öffentliche Erscheinung wird von Kritikern ja mit Zögern in Zusammenhang gebracht.

Scholz hat einen schnellen Verstand (ME in ZWI mit starken essentiellen Würden), der ihm aber nicht ohne weiteres zugänglich ist und auch von anderen nicht leicht erkannt wird (ME verbrannt). Der rückläufige, ebenfalls gut gewürdigte SA (vermutlich im 3. Haus) steht in OPP zu ME und SO: Ein Zögern um Abzuwägen, um Struktur und Ordnung möglichst noch zu erhalten (SA in einem veränderlichen Zeichen) wird da angezeigt. ME ist auch Herr des 12. Hauses der Selbstschädigung und der Geheimnisse.

Es gibt keine direkte Verbindung zum MO, dem intuitiven Teil des Geistes. Auch der MO steht essentiell sehr gut da und bringt so seine positiven Seiten ein. Die (separative) KON zu VE ist es wahrscheinlich, wie seine Intuition doch durchdringt, und Frauen spielen da womöglich eine große Rolle (VE als natürliche Signifikatorin der Frauen im 7. Haus der Partnerschaft – aber wie gesagt, ich weiß nichts über ihn, mir fehlt der Kontext).

Das 7. Haus ist auch das der offenen Feinde: Hier steht der SKN, der NKN im 1.: Scholz ist stärker als seine Feinde, was auch die beiden Herrscher anzeigen: VE ist stärker als MA.

JU im 1. Haus ist nicht so großartig, wie es zunächst aussehen mag: JU ist sehr langsam und wird bald seine 2. Station erreicht haben, wo er wieder direktläufig wird. Er hat essentielle Würden (wie übrigens alle Planeten in seinem Horoskop!), neigt aber durch seine KON mit NKN vielleicht ein wenig zu Übertreibung. JU TRI SO, Herr von 11: Er hat gute Beziehungen zu seinen Freunden und Gesinnungsgenossen.

Interessant noch der Almuten des Horoskops, das, „was die Seele glücklich macht” (Avelar & Ribeiro). Der Almuten ist der Planet, der über die 5 hylegialen, lebensspendenden Punkte (SO, MO, AC, GP und pränatales Syzygium) bestimmt. Allerdings spielt da doch auch die Hausposition eine Rolle, und die ist leider ungewiss, nachdem wir kein rektifiziertes Horoskop haben. Mit diesen Einschränkungen ist zu betrachten, dass

JU (Verstehen und entsprechend handeln) knapp vor
VE (mit Harmonie und Einheit experimentieren) und
SA (seinem eigenen Weg folgen) liegt.

Aber auch ohne Gewichtung der Häuserstellung sind JU und VE betont. Trifft zu, dass es das ist, was ihn zufrieden macht, dann müsste er in den letzten Jahren recht unzufrieden gewesen sein oder sehe ich das falsch?
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Beitrag von vergnuegt »

Hallo zusammen,
die Wahl ist gelaufen und - vielleicht mit Ausnahme der Linken - so ausgegangen wie erwartet.
Landmann hat geschrieben:
So 23. Feb 2025, 14:22
Da aber diese vier verschiedenen Punkte (AC, MO, SO, Herrscher des Horoskops) verschiedene Aspekte der Person darstellen, ist es besser, sie auch getrennt zu betrachten:

AC: sanguinisch
MO: phlegmatisch
SO: stark sanguinisch
LoG: schwach sanguinisch
Ist der MO im ST nicht melancholisch? - Das ist nämlich das große Manko seines Horoskops: es fehlt das Phlegma, d. h. Einfühlungsvermögen, Verstehen, warum das Volk etwas anderes will, auf seinen Ideen beharren (Sanguinisch), usw. Das Sanguinische kommt da gut hin, so nach dem Motto: "Ich weiß es besser". Aber er haut nicht auf den Tisch (cholerisch), sondern läßt das Ganze laufen.

Dazu muss man sagen, dass neben den sicherlich vielen (handwerklichen) Fehlern diese Regierung - und damit auch Scholz - riesiges Pech hatte: Corona, Ukraine-Krieg, Inflation, hohe Abhängigkeit von russischem Gas, ... um nur einige zu nennen. Den Reformstau, den die vorherige Regierung zurückgelassen hat, war nur teilweise zu bearbeiten. Ich will hier überhaupt keine parteipolitischen Diskussionen eröffnen, aber es ist nachvollziehbar, dass die letzten Jahre schwierig waren. Dass es auch hätte besser laufen können ist im Nachhinein immer klar.
Sandblume hat geschrieben:
So 23. Feb 2025, 08:24
der Jupiter in Haus 1 nahe AC läßt ihn "groß" denken können. Was man mit seiner zurückgenommenen hanseatischen Art kaum vermuten könnte.
Eigentlich ist er ja kein Hanseat, sondern ist in Osnabrück geboren und erst in seiner Kindheit nach Hamburg umgezogen. Ich glaube nicht, dass ein "echter Hanseat" das akzeptieren würde. :)

Ich sehe Jupiter nicht immer so positiv: er neigt auch zur Selbstüberschätzung, zu Großmäuligkeit und auch zur Faulheit. Besonders wenn er essenziell gut gestellt ist, habe ich zumindest in vielen Horoskpen beobachtet, dass er dann - wahrscheinlich durch das große Glück, das er erfährt - leichtsinnig und selbstüberschätzend wird. Das würde auch erklären, warum er die Stimmungen im Land gar nicht ernst genommen hat (z. B. Migration).

vergnuegt

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Landmann
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Beitrag von Landmann »

Hallo vergnuegt!
vergnuegt hat geschrieben:
Mo 24. Feb 2025, 14:51
Ist der MO im ST nicht melancholisch?
Ich habe mit 4 verschiedenen Berechnungsarten für das Temperament experimentiert. Mit der von William Lilly, von John Frawley, von Oscar Hofman und der von Helena Avelar und Luís Ribeiro. (Sie unterscheiden sich nicht sehr.) Alle vier beachten beim MO vor allem die Mondphase. Aspekte modifizieren, und nur Frawley beachtet auch das Zeichen, in dem der MO steht, und auch nur als Modifikation. Die vier Phasen werden folgendermaßen gesehen:
  1. sanguinisch
  2. cholerisch
  3. melancholisch
  4. phlegmatisch
vergnuegt hat geschrieben:
Mo 24. Feb 2025, 14:51
Ich sehe Jupiter nicht immer so positiv: er neigt auch zur Selbstüberschätzung, zu Großmäuligkeit und auch zur Faulheit. Besonders wenn er essenziell gut gestellt ist, habe ich zumindest in vielen Horoskpen beobachtet, dass er dann - wahrscheinlich durch das große Glück, das er erfährt - leichtsinnig und selbstüberschätzend wird.
Traditionell (also vor dem 18. Jhdt.) wird bei jedem Planeten unterschieden zwischen guten und schlechten Eigenschaften. Die guten des JU sind Gerechtigkeitssinn, Großzügigkeit, ein gutes Leben haben (aber nie auf Kosten anderer) u.ä. Die schlechten hast du beschrieben. Es gibt noch indifferente Qualitäten wie z.B. Wachstum (gut für kleine Kinder, schlecht für Tumore). Welche Eigenschaften ein Planet ausdrückt, sieht man durch seine essentiellen Würden. (Wie stark er sie ausdrücken kann durch seine akzidentiellen, wie z.B. Hausstellung und Geschwindigkeit.)

In Olaf Scholzs Geburtshoroskop ist JU essentiell durch Triplizität und Dekanat gewürdigt (nach Dorotheus). Er sollte also hauptsächlich seine guten Seiten zeigen. Akzidentiell gesehen steht JU zwar stark angular im 1. Haus, in (weiter) KON mit dem NKN, aber rückläufig und sehr langsam. Vielleicht auch noch außerhalb seiner Sektion (als Tagplanet unter dem Horizont). Besonders stark kann er, JU, sich also nicht ausdrücken.

Es gibt da einen sehr guten Thread in einem englischen Astrologieforum, auf den ich gerade heute aufmerksam gemacht wurde:
https://skyscript.co.uk/forums/viewtopic.php?t=4832
Da geht es darum, ob die „Wohltäter” VE und JU auch solche sind, wenn sie essentiell schlecht stehen und ob die „Übertäter” MA und SA solche bleiben, wenn sie essentiell gut gestellt sind. Viele Exzerpte aus traditionellen Texten zum Thema (besonders Morin de Villefranche, 17. Jhdt).
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Landmann
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Beitrag von Landmann »

Landmann hat geschrieben:
Mo 24. Feb 2025, 16:12
In Olaf Scholzs Geburtshoroskop ist essentiell durch Triplizität und Dekanat gewürdigt (nach Dorotheus). Er sollte also hauptsächlich seine guten Seiten zeigen. Akzidentiell gesehen steht zwar stark angular im 1. Haus, in (weiter) mit dem , aber rückläufig und sehr langsam. Vielleicht auch noch außerhalb seiner Sektion (als Tagplanet unter dem Horizont). Besonders stark kann er, , sich also nicht ausdrücken.
JU steht auch noch dazu im SEX zu SA und in gegenseitiger Rezeption (Erhöhung, Domizil). JU sollte da meines Erachtens nach der Stärkere sein, aber SA wird ihn doch etwas weiter bremsen. SA steht an der Spitze des 3. Hauses (falls die Geburtszeit einigermaßen stimmt), das JU beherrscht. JU ist ja auch universeller Signifikator für Weltanschauung und Religion: Haben wir sie da „die gefallenen Engel aus der Hölle”? Beherrscht der so prominent gestellte JU die Kommunikation von Scholz mit weltanschaulichen Konzepten? Für einen Politiker eigentlich selbstverständlich.
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Olaf Scholz Radix

Beitrag von vergnuegt »

Hallo, Landmann,
Landmann hat geschrieben:
Mo 24. Feb 2025, 16:12
Alle vier beachten beim MO vor allem die Mondphase. Aspekte modifizieren, und nur Frawley beachtet auch das Zeichen, in dem der MO steht, und auch nur als Modifikation.
Du hast natürlich vollkommen recht, die Mondphasen habe ich "übersehen". Wahrscheinlich weil ich mit den Sonnen- bzw. Mondphasen irgendwie nicht recht warm geworden bin. Ich habe mich immer gefragt, was das für einen Sinn macht, die Phasen zu benutzen, wenn es keinen anderen Anhaltspunkt im Horoskop für das Element gibt. D. h., wder ein Licht noch ein Planet steht in den Wasserzeichen in Scholz Horoskop. Warum sollte dann plötzlich die Mondphase einen Ausschlag für das Temperament geben? Wäre nicht die Zeichenstellung sinnvoller?

Ich kenne jetzt natürlich nicht alle Interviews mit ihm. Aber emotional habe ich ihn nie wahrgenommen ("Scholzomat").

Ich weiß - es ist natürlich eine müßige Frage, denn Temperamentkonzepte gab es wie Sand am Meer (schön dargestellt bei Greenbaum). Und in den letzten Jahren haben sich ja auch einige andere Konzepte entwickelt (Greenbaum, Frawley, Hofman, Ribeiro und Avelar, Exeter Group, ...). Die Qual der Wahl :)

Viele Grüße
vergnuegt

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Landmann
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Beitrag von Landmann »

vergnuegt hat geschrieben:
Di 25. Feb 2025, 11:24
Ich habe mich immer gefragt, was das für einen Sinn macht, die Phasen zu benutzen, wenn es keinen anderen Anhaltspunkt im Horoskop für das Element gibt.
Ich finde die Phase der SO schon recht beachtenswert, denn sie hängt engstens mit den Jahreszeiten zusammen. Dass Frühling sanguinisch, Sommer cholerisch und Herbst melancholisch ist und macht, das kann ich gut nachvollziehen. Mit dem phlegmatischen Winter tue ich mir ein bisschen schwerer, obwohl man da doch am liebsten faul hinterm Ofen lungern mag.
Die Mondphasen wiederum haben mit der SO- MO -Beziehung zu tun. Obwohl ich selbst eine Beziehung zu natürlichen Vorgängen habe und nicht in einer Stadt lebe, weiß ich über die Mondphasen wenig. Ein wenig beobachte ich zur Zeit das Wachsen von Schwammerln, gemeint sind deren Fruchtkörper, im Bezug auf den MO. (Die so genannten Mondkalender begründen ihr Empfehlungen ja kaum. Maria Thun ist eine Ausnahme, aber die arbeitet(e) ja weder nach dem tropischen, noch nach dem siderischen Zodiak, sondern nach Sternbildern.)
vergnuegt hat geschrieben:
Di 25. Feb 2025, 11:24
D. h., wder ein Licht noch ein Planet steht in den Wasserzeichen in Scholz Horoskop. Warum sollte dann plötzlich die Mondphase einen Ausschlag für das Temperament geben? Wäre nicht die Zeichenstellung sinnvoller?
Wie gesagt, Frawley (und damit auch ich) berücksichtigen die Zeichenstellung, aber nur in zweiter Linie. Die MO-Phase ist kalt und nass (phlegmatisch), das Zeichen kalt und trocken (melancholisch), dadurch verschwindet die Nässe aber nicht, sondern wird nach diesem System nur vermindert. VE in KON ist warm (darüber sind sich aber die alten Meister nicht einig) und feucht (sanguinisch). Das mindert die Kälte, aber erhöht wieder die Feuchtigkeit.
vergnuegt hat geschrieben:
Di 25. Feb 2025, 11:24
… Temperamentkonzepte gab es wie Sand am Meer (schön dargestellt bei Greenbaum). Und in den letzten Jahren haben sich ja auch einige andere Konzepte entwickelt (Greenbaum, Frawley, Hofman, Ribeiro und Avelar, Exeter Group, ...). Die Qual der Wahl :)
Da ich mich seit mehreren Jahren nahezu ausschließlich mit Traditioneller Astrologie beschäftige, kenne ich „moderne” Methoden nicht (mehr). John Frawley richtet sich nach William Lilly, gewichtet aber die Anzeichen, was Lilly in seiner „Christlichen Astrologie” nicht tut. Oscar Hofmann, ein Schüler Frawleys, beschreibt in seinem Buch „Klassische medizinische Astrologie” ein vereinfachtes System nach Frawley. Auch Helena Avelar und Luís Ribeiro richten sich nach alten Quellen und haben keine neuen Konzepte entwickelt. Die anderen beiden erwähnten kenne ich nicht.

Wie auch immer, es geht ja darum selbst zu sehen, was funktioniert (oder zumindest nach seinen eigenen Begriffen passend erscheint) und warum es funktioniert. Letzteres halte ich für noch wichtiger, weil es ein tieferes Verständnis der Astrologie mit sich bringt und Auswendig-Lernerei erspart. Insoferne denke ich, könntest du eine für dich halbwegs passende Methode anpassen und dann längere Zeit ihre Stimmigkeit überprüfen. Vielleicht hast du das ja schon getan. Dann würde mich dein System wirklich interessieren!
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Beitrag von vergnuegt »

Hallo, Landmann,
Landmann hat geschrieben:
Di 25. Feb 2025, 13:16
Die anderen beiden erwähnten kenne ich nicht.
Alle Systeme, ob heute entwickelt oder früher, basieren auf den Überlegungen von Lilly und anderen. Eine tolle Übersicht über die alten Berechnungsmethoden (z. B. LILLY, SCHÖNER, Ptolemäus, Montulmo, Garacaeus. Partridge) gibt das Buch

GREENBAUM, Dorian Gieseler (2005): Temperament. Astrologys forgotten Key, Bournemouth: The Wessex Astrologer

und scheint auch noch - lt. amazon.de lieferbar. Ich mache aber mal einen anderen Thread dafür auf. Im Prinzip hat sie aus den alten Berechnungsgrundlagen ein neues System entwickelt.

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Beitrag von Landmann »

vergnuegt hat geschrieben:
Di 25. Feb 2025, 14:16
Alle Systeme, ob heute entwickelt oder früher, basieren auf den Überlegungen von Lilly und anderen.
elemente.gif
elemente.gif (4.79 KiB) 1438 mal betrachtet

Ich hatte mit den „modernen” diese simplifizierte und sehr undiffenzierte Methode des bloßen Zählens, welche Planeten in welchem Element stehen, im Kopf. Ist ja oft in entsprechender „moderner” Software zu sehen. Sie beruht nur minimal auf traditionellen Überlegungen. So etwas kann ich nicht recht ernst nehmen.
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Beitrag von vergnuegt »

Hallo, Landmann,
Landmann hat geschrieben:
Di 25. Feb 2025, 14:45
Ich hatte mit den „modernen” diese simplifizierte und sehr undiffenzierte Methode des bloßen Zählens, welche Planeten in welchem Element stehen, im Kopf. Ist ja oft in entsprechender „moderner” Software zu sehen. Sie beruht nur minimal auf traditionellen Überlegungen. So etwas kann ich nicht recht ernst nehmen.
Also, ich sehe schon einige moderne Konzepte, die ich immer wieder mal verwende, z. B. Dominantenverkettungen. Und auch die zugegebenermaßen undifferenzierte Tabelle gibt doch über eines Aufschluß: wie die Elemente verteilt sind. Und die interessanteste Frage ist: Gibt es ein nicht besetztes/sehr schwach/sehr stark Element - wie bei Scholz z. B. phlegmatisch?

Die Zahlen sind ja das eine (auch alle Temperamentberechnungen basieren auf bloßes Auszählen). Wichtiger ist doch: wie stark/schwach stehen die Temperamente im Verhältnis zueinander?

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Beitrag von Landmann »

vergnuegt hat geschrieben:
Di 25. Feb 2025, 15:14
Und auch die zugegebenermaßen undifferenzierte Tabelle gibt doch über eines Aufschluß: wie die Elemente verteilt sind.
Meiner Meinung nach eben nicht! Es wird ja nicht sinnvoll oder überhaupt nicht gewichtet, alles kommt in den Topf, selbst Transsaturnier. Dafür fehlt dann gerne einmal der AC und das pränatale Syzygium sowieso.

Aber auch ich wechsle in deinen neuen Thread hinüber …
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