Diese Thread ist ja schon alt, aber ich werde nicht der einzige sein, der ihn findet.
Daher eine wichtige Korrektur dieser Methode nach Ptolemäus.
(Es wurde ausdrücklich erwähnt, das Ptolemäus die Geburtszeitkorrektur nach dem Animodar beschreibt, daher richte ich mich im Folgenden hauptsächlich nach seiner Beschreibung, die er im 3. Buch im Kapitel über den „Grad des aufsteigenden Zeichens” gibt.)
Es werden nach Ptolemäus
nicht alle traditionellen 7 Planeten und Lichter beachtet (und natürlich weder Uranus, Neptun und Pluto und schon gar nicht Asteroiden oder Anderes), die irgendeine Würde am Grad des Syzygiums bzw. dem des sichtbaren Lichtes haben, sondern
nur der, der an diesem Grad die höchsten Würden innehat. Dieser Planet (ich nenne im Folgenden auch

und

„Planet”) wird in der deutschen Übersetzung des Tetrabiblos „Beherrscher des Grades” genannt (Seite 140 in der Ausgabe des Chiron-Verlages, 3. Auflage, 2012) und hieß „Almuten”. Um die höchste Würde zu berrechnen, muss man die Würden gewichten, das beschreibt u.a. William Lilly in seiner „Christlichen Astrologie” (der übrigens auch den Animodar erklärt):
- Domizil (Herrschaft): 5 Punkte
- Erhöhung: 4 Punkte
- Triplizität: 3 Punkte
- Grenze: 2 Punkte
- Dekanat (= Gesicht): 1 Punkt
(Ptolemäus gibt der Triplizität Priorität; ich richte mich aber nach Lilly.)
Man zählt zusammen und wird meistens einen einzigen Planeten mit den meisten Punkten finden. Das muss aber nicht immer der Herrscher des Zeichens sein:

in den

hat nicht nur Erhöhungs-, sondern auch Triplititätswürde – gesamt 7 Punkte und

im 1. und 3. Dekanat nur 5. In den ersten 8 Graden der

steht sie auch noch in eigener Grenze und kommt dort daher auf 9 Punkte. Im 13. bis 16. Grad der

aber hat

beispielsweise 8 Punkte (Domizil, Grenze und Dekanat),

aber nur 3 (Triplizität). Manchmal gibt es zunächst keinen eindeutigen Sieger, z.B. hat

in den ersten 10 Grad des

zusätzlich zu ihrer Triplizitäts- auch noch Dekanatswürde (zusammen 4 Punkte) und

bekommt für seine Erhöhung ebenfalls 4 Punkte. Dazu unten mehr.
Man weiß nun also den Grad des Syzygiums und kennt den (oder die, s.u.) Planeten mit den höchsten Würden an diesem Ort. Nun sucht man diesen Planeten im unkorrigierten Radix (hoffentlich ist es nicht der

, wenn man keine ungefähre Angabe der geschätzten Zeit hat!) und notiert Grad und Minuten dieses Planeten oder Lichtes.
Irgendwelche Aspekte sind nicht zu beachten, sondern es wird nun der AC oder das MC (und damit die Geburtszeit) folgendermaßen korrigiert:
Steht dieser Planet näher zum AC, wird der Grad des AC auf den des Planeten gesetzt, steht er dem MC näher, wird das MC danach korrigiert. Steht

z.B. auf 7°

und der unkorrigierte AC auf 6°

, dann wird der AC auf 7°

gesetzt.
Im seltenen Falle zweier nach Würden gleich starker Planeten, dann nimmt man den dem AC bzw. MC näheren Planeten. Stehen beide gleich weit weg, dann den, der dem AC bzw. MC seiner Art nach ähnlicher ist.
Das ist die Art wie Ptolemäus (und andere wie etwa William Lilly) den Animodar zur Korrektur der Geburtszeit benutzten. William Lilly schreibt allerdings, dass man damit
nicht den genauen Grad finden kann, aber wenigstens allermeistens das Zeichen des Aszendenten und einen ungefähren Grad und das kann für die Feinkorrektur mit Primärdirektionen, die er empfielt, schon sehr hilfreich sein. Kennt man auch keine ungefähre Zeit, ja, nicht einmal, ob es sich um eine Tag- oder Nachtgeburt handelt, dann ist der Animodar Gold wert.